Israelische Soldaten schießen in Menge – 20 Tote

Mindestens 20 Menschen wurden im Norden der Stadt Gaza getötet, nachdem Panzer der israelischen Armee auf die Menschenmenge feuerten, die an einem Kreisverkehr auf humanitäre Hilfe wartete. Weitere 15 Personen wurden verletzt. Das gab das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium bekannt. Dutzende Schwerverletzte seien ins Schifa-Spital der Stadt gebracht worden, sagte ein Hamas-Sprecher. Es werde erwartet, dass die Zahl der Toten noch steige. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Das israelische Militär erklärte, die Berichte zu dem Vorfall würden geprüft.

Es wird keinen Waffenstillstand in Gaza geben

In den letzten Tagen gab es Medienberichte, wonach Israel eine zweimonatige Pause der Kämpfe in Gaza vorgeschlagen hat. Jetzt kommt eine klare Botschaft der israelischen Regierung: Es werde keinen Waffenstillstand in Gaza geben, sagt Ilana Stein, Sprecherin der Regierung, laut der schwedischen Zeitung "Aftonbladet", die sich auf die Nachrichtenagentur Reuters bezieht. "Israel wird das Ziel nicht aufgeben, die Hamas zu zerstören, alle von den Geiseln nach Hause zu bringen und die Sicherheitsbedrohung für Israel aus dem Gazastreifen zu beseitigen", so Stein. 

Tausende sitzen in Spital in Chan Junis fest

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zeigt sich besorgt über die Lage in der Hauptklinik der Stadt Chan Junis im Gazastreifen. Ihre Mitarbeiter säßen zusammen mit rund 850 Patienten und Tausenden von Vertriebenen im Nasser-Krankenhaus fest, weil die umliegenden Straßen nicht befahrbar oder zu gefährlich seien. Die Einrichtung sei eines von nur zwei Spitälern im südlichen Gazastreifen, in denen überhaupt noch Patienten behandelt werden könnten.

Das israelische Militär erklärte, die Streitkräfte kämpften in Chan Junis gegen Extremisten. Am Dienstag hatten die Soldaten die Stadt vollständig eingekreist. Die Bewohner eines Teils des Stadtzentrums wurden aufgefordert, das Gebiet zu verlassen.