Nahostkonflikt

Israel will Geiselabkommen – aber nicht um jeden Preis

Israel steht einem neuen Geiselabkommen inklusive Feuerpause in Gaza grundsätzlich offen gegenüber. Die will man allerdings "nicht um jeden Preis".

20 Minuten
Israel will Geiselabkommen – aber nicht um jeden Preis
"Wir haben rote Linien": Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. (Archivbild)
RONEN ZVULUN / AFP / picturedesk.com

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu will einem möglichen neuen Abkommen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und der Freilassung weiterer Geiseln nach eigenen Aussagen "nicht um jeden Preis" zustimmen. Man arbeite an einem neuen Rahmenabkommen zur Freilassung der von der islamistischen Hamas im Gazastreifen noch festgehaltenen israelischen Geiseln, "aber ich betone – nicht um jeden Preis", sagte Netanyahu am Mittwochabend, wie die Zeitung "Times of Israel" berichtete. "Wir haben rote Linien", sagte Netanyahu demnach und bekräftigte vorherige Aussagen, wonach Israel den Krieg nicht beenden, seine Truppen nicht aus dem Gazastreifen abziehen und für einen Geisel-Deal nicht "Tausende Terroristen" aus israelischen Gefängnissen freilassen werde.

Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, habe den Ministern des Kriegskabinetts am Montag laut dem Sender Channel 12 Grundzüge eines möglichen Abkommens mitgeteilt, darunter die Freilassung von 35 weiblichen, kranken, verletzten sowie älteren Geiseln in einer ersten Phase, in der die Kämpfe für 35 Tage pausieren sollten, hieß es. Danach solle es eine weitere einwöchige Feuerpause geben, in der die Unterhändler versuchen würden, auch junge Männer und Geiseln, die von der Hamas als Soldaten bezeichnet werden, freizubekommen. Die Zeitung "Washington Post" hatte zuvor berichtet, der in Paris ausgehandelte Entwurf sehe vor, dass zunächst alle aus Israel entführten Zivilisten während einer sechswöchigen Feuerpause freigelassen werden.

Für eine Geisel würden demnach drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, hieß es weiter. Dem US-Bericht zufolge sind die Modalitäten noch unklar, welche Häftlinge entlassen werden und wer das bestimmen kann. Bis Mittwochabend habe die Hamas bisher nicht auf den Entwurf reagiert, berichtete die "Times of Israel". Es werde erwartet, dass die Hamas ihre Antwort über Katar übermitteln wird. Ein bislang ungelöster zentraler Streitpunkt sei die Forderung der Hamas, dass das Abkommen einen dauerhaften Waffenstillstand vorsieht, was Israel ausgeschlossen hat. Netanyahu hat immer wieder bekräftigt, Israel werde an seinen Zielen festhalten, die Hamas zu zerstören und sicherzustellen, dass von Gaza keine Bedrohung mehr für Israel ausgeht.

Die Bilder des Tages:

1/62
Gehe zur Galerie
    <strong>19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro.</strong> KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, <a data-li-document-ref="120079166" href="https://www.heute.at/s/550-jobs-weg-ktm-chef-kassierte-drei-millionen-euro-120079166">wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat &gt;&gt;&gt;</a>
    19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro. KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat >>>
    Manfred Fesl, Pierer Mobility AG
    20 Minuten
    Akt.