Über ein Jahr verfolgt

Israel jagte Hamas-Chef – so töteten sie Sinwar

Über ein Jahr lang verfolgten israelische Streitkräfte den Hamas-Anführer Yahya Sinwar, der als Drahtzieher hinter dem 7. Oktober gilt.

20 Minuten
Israel jagte Hamas-Chef – so töteten sie Sinwar
Seine Tötung war ein grosses Ziel der IDF. Den Krieg beenden will Israel nun trotzdem noch nicht.
IMAGO/Xinhua

Nach einem Angriff in Rafah hat Israel bestätigt, dass der Hamas-Anführer Yahya Sinwar tot ist. Der Einsatz erfolgte am Mittwoch, zu Beginn war aber unklar, ob der 61-Jährige unter den Toten ist. Sinwar galt als Drahtzieher hinter dem Terror des 7. Oktobers.

Israelischen Angaben zufolge patrouillierte eine Einheit von Streitkräften am Mittwoch in Tal al-Sultan, einem Stadtteil von Rafah. Dabei seien drei Kämpfer gesichtet worden, die von Haus zu Haus gerannt seien. Der Mann, der inzwischen als Sinwar identifiziert wurde, sei allein in eines der Gebäude gerannt. Mithilfe einer Drohne sei er geortet und anschließend getötet worden, wie die BBC berichtet.

Drohnenaufnahmen zeigen Sinwar kurz vor seinem Tod

Die Drohnenaufnahmen wurden inzwischen veröffentlicht. Im Video ist ein vermummter, verstaubter Mann zu sehen, der in einem ausgebombten Gebäude auf einem Sessel sitzt. Als sich die Drohne nähert, wirft er einen Stock auf das ferngesteuerte Fluggerät.

Nachdem die drei Kämpfer getötet worden seien, seien die israelischen Streitkräfte erst am Donnerstagmorgen an den Ort zurückgekehrt. Dabei sei aufgefallen, dass einer der Toten Sinwar ähnlich sehe. Die Leiche blieb jedoch wegen des Verdachts auf Sprengfallen vor Ort, stattdessen wurde ein Teil eines Fingers entnommen und zu Testzwecken nach Israel geschickt. Später am Donnerstag sei der Leichnam dann nach Israel gebracht worden.

Nachdem Israel am Donnerstag bekannt gegeben hatte, dass untersucht werde, ob es sich beim Toten um Sinwar handle, wurden in sozialen Medien Bilder einer Leiche veröffentlicht, die dem Hamas-Chef ähnlich sah und schwerste Kopfverletzungen aufwies.

Keine Geiseln gefunden

Am Donnerstagabend bestätigte Israel dann, dass der getötete Mann Yahya Sinwar war. Über den 61-Jährigen wurde gesagt, dass er sich die meiste Zeit in Tunneln unter dem Gazastreifen versteckt haben soll. Dabei soll er Gerüchten zufolge stets von diversen Leibwächtern beschützt und von mehreren Geiseln begleitet worden sein, die dem Hamas-Chef als "menschliche Schutzschilde" gedient haben sollen. Als er getötet wurde, wurden aber keine Geiseln im Umfeld gefunden.

Wie Israel bekannt gab, sei Sinwar nicht bei einer gezielten Operation getötet worden. Die IDF sei aber seit Wochen in Gebieten aktiv, von denen sie aufgrund von Geheimdienstinformationen davon ausging, dass Sinwar sich dort befinden könnte.

Netanyahu will Krieg weiterführen

Den Hamas-Anführer zu töten, war ein großes Ziel des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu. Den Krieg beenden wolle Israel aber noch nicht. "Yahya Sinwar ist tot", sagte Netanyahu in einer Videobotschaft am späten Donnerstagabend in englischer Sprache. "Das ist zwar nicht das Ende des Krieges in Gaza, aber der Anfang vom Ende."

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>26.12.2024: Dompfarrer über VdB-Entscheidung zu Kickl "verwundert".</strong> Toni Faber (62) äußert sich in "Heute" über den Bundespräsidenten, der Kickl nicht den Regierungsauftrag erteilt hatte. "Es hat mich verwundert". <strong><a data-li-document-ref="120079447" href="https://www.heute.at/s/dompfarrer-ueber-vdb-entscheidung-zu-kickl-verwundert-120079447">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
    26.12.2024: Dompfarrer über VdB-Entscheidung zu Kickl "verwundert". Toni Faber (62) äußert sich in "Heute" über den Bundespräsidenten, der Kickl nicht den Regierungsauftrag erteilt hatte. "Es hat mich verwundert". Weiterlesen >>
    Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Israelische Streitkräfte haben Yahya Sinwar, den Hamas-Führer und Drahtzieher des Angriffs vom 7 Oktober, getötet
    • Sinwar wurde in einem Gebäude in Rafah mithilfe einer Drohne aufgespürt und erschossen
    • Die Identität Sinwars wurde durch eine DNA-Analyse eines Fingers bestätigt, nachdem seine Leiche entdeckt wurde
    20 Minuten
    Akt.