Nahostkonflikt
Israel-Hamas-Deal: Die ersten 24 Geiseln sind frei
Am Freitagnachmittag wurden 24 Gefangene übergeben. 39 verurteilte Palästinenser sollen nun folgen.
Bei dem Angriff auf Israel soll die palästinensische Terrororganisation Hamas etwa 240 Geiseln gekidnappt haben. 49 Tage später sind die ersten Gefangenen nun wieder in Freiheit. Am Freitagnachmittag kamen heute israelische Frauen und Kinder frei. Überraschend wurden auch thailändische Gastarbeiter entlassen, die von der Hamas entführt worden.
Das Rote Kreuz bestätigte auf X, vormals Twitter, dass insgesamt 24 Geiseln freigelassen wurden. Wie viele thailändische und israelische Gefangene darunter sind, wurde nicht mitgeteilt.
Thailändische Geiseln schon in Israel
Nach der Übergabe in Gaza befinden sich die Entführten nun in der Obhut des Roten Kreuzes. Die thailändischen Geiseln sollen bereits die Grenze nach Israel überquert haben, schreibt die Zeitung "Haaretz". Sie befinden sich demnach auf dem Weg zum Assaf-Harofeh-Spital. Eine offizielle Bestätigung vonseiten Israels liegt jedoch noch nicht vor.
Israelische Geiseln an Grenze von Gaza zu Ägypten
Laut dem Roten Kreuz haben auch die israelischen Geiseln den Grenzübergang Rafah erreicht. Rafah bildet die Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen. Von dort aus wurden sie nach Ägypten gebracht und sollen anschließend den israelischen Behörden übergeben werden. Die Hamas hat diese Übergabe ebenfalls bestätigt.
Der von Katar und Ägypten verhandelte Militärdeal sieht vor, dass Israel im Gegenzug auch palästinensische Gefangene aus der Haft entlässt. Nach zähen Verhandlungen gab es am Mittwoch endlich den Durchbruch bei dem Deal. Zeitversetzt sollen im Laufe des Freitagnachmittags auch 39 Palästinenser in Freiheit kommen. Bei den Freizulassenden soll es sich laut Medienberichten um Personen handeln, die wegen Terrorvergehen verurteilt wurden.
Viertägige Feuerpause gestartet
Am Freitagmorgen war die vereinbarte Waffenruhe in Kraft getreten. Sie soll vier Tage andauern. Während der Feuerpause werden die Hilfslieferungen für den Gazastreifen ausgeweitet: 60 Lastwagen mit medizinischen Hilfsgütern, Treibstoff und Lebensmitteln sind heute aus Ägypten eingetroffen.
USA und Israel überwachen Geisel-Deal
Die Freilassung der Geiseln wird genau überwacht. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu und auch die US-Regierung sollen Berichten zufolge die Übergabe live mitverfolgen. Netanjahu sei in der Zentrale der israelischen Verteidigungskräfte in Tel-Aviv anwesend, heißt es von seinem Büro. Auch die USA sollen großen Wert auf einen erfolgreichen ersten Tag der Geiselbefreiung legen. So soll der Weg für den weiteren reibungslosen Ablauf in den nächsten Tage geebnet werden.
Bei den Angriffen der Hamas am 7. Oktober wurden 1.200 Menschen getötet. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums in Gaza wurden seither mehr als 14.000 Menschen durch die israelischen Vergeltungsmaßnahmen getötet.