Erneute Drohung
Iran-Präsident: "Israel hat rote Linien überschritten"
Angesichts der verstärkten israelischen Luftangriffe im Gazastreifen hat Irans Präsident Raisi mit dem Eingreifen weiterer Akteure im Krieg gedroht.
Am Samstagnachmittag hat das israelische Militär hat Bewohner im Norden des Gazastreifens erneut zur Evakuierung in den Süden des Gebiets aufgefordert. Mit der Ausweitung der Bodeneinsätze im Gaza-Streifen hat laut Premier Benjamin Netanjahu die "zweite Etappe des Krieges" begonnen. Ziel sei es, die militärischen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören und die israelischen Geiseln nach Hause zu bringen, sagte er vor Journalisten.
Israels Armee hat nach eigenen Angaben ihre Truppen im Gazastreifen verstärkt. Die Einsätze am Boden und der Umfang der Streitkräfte in dem Gebiet würden "schrittweise" ausgeweitet, so Armeesprecher Hagari.
"Sie zu evakuieren würde bedeuten, sie zu töten"
Israel hat ein Spital in Gaza-Stadt nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds zur Evakuierung aufgefordert. Es seien am Sonntagmorgen zwei Anrufe eingegangen, bei denen es sich um eine "klare und direkte Drohung" gehandelt habe, "dass das Krankenhaus sofort evakuiert werden muss", teilte die Hilfsorganisation zum Al-Kuds-Spital mit. Seit dem Morgen hätten die israelischen Luftangriffe auf die Umgebung des Spitals zugenommen, sagte Sprecherin Nebal Farsach.
Im Spital seien derzeit 12 000 Menschen untergebracht, sagte Farsach. Auf der Intensivstation seien vor allem Kinder, die bei Luftangriffen verletzt worden seien. "Die meisten von ihnen sind an Beatmungsgeräte angeschlossen. Sie zu evakuieren würde bedeuten, sie zu töten."
Irans Präsident droht mit Eingreifen weiterer Akteure
Angesichts der verstärkten israelischen Luftangriffe im Gazastreifen hat Irans Präsident Ebrahim Raisi mit dem Eingreifen weiterer Akteure in den Krieg zwischen Israel und der Hamas gedroht. Israels "Verbrechen" hätten "die roten Linien überschritten", warnte Raisi am Sonntag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Dies könne "jeden dazu zwingen, Maßnahmen zu ergreifen".
Washington würde Teheran zwar "bitten, nichts zu tun", fügte Raisi hinzu. "Aber sie unterstützen Israel weiterhin auf breiter Front." Ebenso hätten die USA "Botschaften an die Achse des Widerstands" geschickt, erklärte Raisi.
Dieser Begriff wird von iranischen Funktionsträgern benutzt, um von Teheran unterstützte militante Organisationen in anderen Ländern zu bezeichnen, darunter die Hisbollah im Libanon, die Huthis im Jemen sowie weitere Gruppierungen im Irak und in Syrien.
In einem Interview mit dem Sender Al-Dschasira hatte Raisi laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna am Vortag gesagt, dass der Iran es "als seine Pflicht" ansehe, diese Gruppierungen zu unterstützen.