"Disqualifiziert sich selbst"

"Inzuchtpartie" – Edtstadler tobt wegen Kickl-Sager

Eine Aussage von FPÖ-Chef Herbert Kickl zu den Salzburger Festspielen lässt ÖVP-Verfassungsministerin Karoline Edtstadler toben.

Lukas Leitner
"Inzuchtpartie" – Edtstadler tobt wegen Kickl-Sager
ÖVP-Verfassungsministerin Karoline Edtstadler reagiert auf die Aussagen von FPÖ-Chef Herbert Kickl bei seinem Wahlkampfauftakt in Hallein, Salzburg.
FPÖ; Picturedesk; "Heute"-Collage

Mitten im Wahlkampf schrecken die Spitzenkandidaten selten vor etwas zurück. Die Tonart verschärft sich, jeder patzt jeden an. So ist es auch dieses Jahr, nur wenige Wochen vor der Nationalratswahl am 29. September.

Die Spitzenkandidaten der Großparteien ÖVP, SPÖ und FPÖ touren derzeit anlässlich ihrer Kampagnen durch die Bundesländer. Während SPÖ-Chef Andreas Babler und Bundeskanzler Karl Nehammer schon einige Orte auf ihrer Liste besucht hatten, legte FPÖ-Chef Herbert Kickl etwas verspätet los, schlug dafür aber umso mehr ein.

"Bei dieser Inzuchtpartie"

Bei seinem Wahlkampfauftakt am Samstag in Hallein, Salzburg, nahm sich der freiheitliche Frontmann kein Blatt vor dem Mund. Auf der Bühne, vor mehreren hundert Parteianhängern und Zusehern, tobte er nicht nur gegen die Regierung, sondern auch gegen die Salzburger Festspiele.

"Da will ich gar nicht dabei sein, bei diesen Heuchlern, bei dieser Inzuchtpartie", donnerte Kickl am Samstag. Ein Sager, der für Empörung sorgt, vor allem bei ÖVP-Verfassungsministerin Karoline Edtstadler.

"Kickl disqualifiziert sich" selbst

Die Salzburgerin kann die Wortwahl des FPÖ-Chefs kaum fassen, wie sie gegenüber "Heute" erklärte. "Kickl disqualifiziert sich mit seinen Aussagen einmal mehr selbst. Er lässt seine Masken fallen, eine solche Sprache ist eines politischen Repräsentanten nicht würdig, insbesondere wenn dieser eines der höchsten Ämter der Republik anstrebt", polterte sie gegen den FPÖ-Obmann.

"Es ist ein Ausdruck der Niedertracht und der Respektlosigkeit. Er spricht hier nicht nur über eine der wichtigsten Kulturveranstaltungen, die Anziehungspunkt für Menschen aus der ganzen Welt ist. Er verunglimpft hart arbeitende Österreicherinnen und Österreicher, die es mit Leidenschaft und Fleiß geschafft haben, Salzburg zur Visitenkarte Österreichs in der Welt zu machen", schimpfte Edtstadler über die Wortwahl Kickls weiter.

"Darüber hinaus verhöhnt er Künstlerinnen und Künstler aus Österreich und der Welt. Herbert Kickl radikalisiert sich immer mehr. Die Salzburger Festspiele sind kulturelles Aushängeschild unseres Landes, wesentlicher Wirtschaftsfaktor und Teil unserer österreichischen Identität", so die Verfassungsministerin abschließend.

Hafenecker verteidigt Kickl-Aussage

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker verteidigt die Aussage Kickls: "Zu keiner Sekunde galt seine Kritik den normalen Festspielgästen. Im Visier stand vielmehr der Bundespräsident, der in seinen Eröffnungsreden immer von Brücken bauen und vom Zuschütten von Gräben spricht."

Er verweist dabei auf das ganze Zitat des FPÖ-Chefs: "Da will ich gar nicht dabei sein, bei diesen Heuchlern und dieser Inzucht-Partie, wo bei den Festspielreden dauernd davon gesprochen wird, dass man Brücken bauen muss, niemand wegstoßen darf und Gräben zuschütten muss. Und alle sitzen dort und klatschen. Und was machen sie den ganzen Tag, und was haben sie bei Corona gemacht? Da haben sie Gräben aufgerissen, dass es ärger nicht mehr geht."

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    EINSATZDOKU.AT / APA / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Im Wahlkampf vor der Nationalratswahl am 29
    • September sind die Spitzenkandidaten scharf in ihren Äußerungen
    • FPÖ-Chef Herbert Kickl sorgt mit heftiger Kritik an den Salzburger Festspielen für Empörung, besonders bei ÖVP-Verfassungsministerin Karoline Edtstadler
    • Sie bezeichnet seine Aussagen als respektlos und unwürdig für einen politischen Repräsentanten
    • FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker verteidigt Kickls Kritik und betont, dass diese sich nicht gegen normale Festspielgäste, sondern gegen den Bundespräsidenten richtete
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