Seltene Erkrankung bei Babys

Intensivstation! Fünf Monate alte Lana hat Diabetes

Schock für die Eltern: Bei ihrem erst fünf Monate alten Baby wurde Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Doch Kämpferin Lana ist auf dem Weg der Besserung.

Yvonne Mresch
Intensivstation! Fünf Monate alte Lana hat Diabetes
Die tapfere Lana mit Mama Bianka (27) und Dr. Tomas Gombala, Kinderarzt an der Klinik Donaustadt.
Denise Auer

Nach der Geburt sorgen sich Eltern um vieles - an die Möglichkeit von Diabetes wird dabei jedoch kaum gedacht. So selten es auch vorkommt, auch Säuglinge können unter der Autoimmunerkrankung leiden. In der Kinderabteilung der Klinik Donaustadt gibt es Spezialisten für Kinderdiabetes. Das Krankenhaus ist nach dem AKH das zweitgrößte Diabeteszentrum in Wien. Rund 200 Kinder und Jugendliche sind derzeit in Betreuung, die kleine Lana ist das einzige Baby. 

"Vor drei Wochen habe ich bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Sie wollte nur schlafen und hat plötzlich abgenommen. Mein Mutterherz hat mir gesagt, ich sollte zum Arzt gehen", erzählt Lanas Mutter Bianka. Nach einer Impfung bekam das Baby zudem noch Fieber. Der Kinderarzt schickte die besorgten Eltern ins Spital.

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    Tapferes Mädchen: Die kleine Lana leidet an Diabetes Typ 1.
    Tapferes Mädchen: Die kleine Lana leidet an Diabetes Typ 1.
    Denise Auer

    Auf diese Symptome sollten Eltern achten

    Nach Untersuchungen stand schließlich fest: Die erst fünf Monate alte Lana leidet an Diabetes Typ 1. "In diesem Alter kommt das sehr selten vor", bestätigt Kinderarzt Tomas Gombala. "Es gibt noch eine andere Form, die neonatale Diabetes, die häufiger auftritt." Bei Lana habe es sich um einen Zufallsbefund gehandelt, denn die Anzeichen zu bemerken sei nicht so einfach: "Eltern sollten wachsam werden, wenn das Baby ein vermehrtes Durstgefühl hat, vermehrt uriniert, insbesondere auch nachts, ein ungewollter Gewichtsverlust und Erbrechen auftreten", warnt der Experte.

    Eine Nacht musste Lana auf der Intensivstation verbringen, bekam Infusionen und intravenös Insulin. Für die Mutter eine Tortur: "Es war sehr schwer, ich hatte Angst, dass sie es nicht schafft", erzählt sie und zeigt ein Foto auf ihrem Handy. Doch dank der raschen Reaktion der Mutter und Lanas Kampfgeist hat sie es geschafft. Das kleine Mädchen kam auf die Normalstation und durfte das Krankenhaus nach drei Wochen wieder verlassen.

    "Sie lebt und das ist das wichtigste!"

    Die Krankheit wird sie jedoch ihr Leben lang begleiten: "Die Mutter wurde nun genau eingeschult", erklärt Dr. Gombala. Es sei wichtig, dass man Babys gut auf die Insulintherapie einstellt. Da sie eine geringere Menge brauchen als Erwachsene, wird das Medikament in der hauseigenen Apotheke der Klinik Donaustadt hergestellt. Zudem sei es wichtig, dass alle Experten - von Medizinern, über Pfleger, Diätologen, Psychologen und Sozialarbeiter - hier gut zusammenarbeiten.

    Mama Bianka muss nun regelmäßig die Insulinpumpe wechseln, den Blutzucker messen und alles dokumentieren. "Ich habe aber keine Angst mehr", sagt sie. "Jetzt ist alles in Ordnung, denn sie lebt und das ist das wichtigste. Wären wir später ins Spital gekommen, wäre sie vielleicht nicht mehr da." Dass es ihre Tochter treffen könnte, daran hätte Bianka nie gedacht: "Mein Schwiegervater hat Diabetes Typ 2 und ich kenne mich deshalb damit aus. Aber ein Baby? Sie ist doch noch so klein!"

    ym
    Akt.