Niederösterreich

Inge verbringt Fest alleine mit Wurstbrot und Minibaum

Inge (58) muss von nur 160 Euro im Monat leben, verbringt den Heiligen Abend alleine, mit einem kleinen Kunstbaum. Das "Festmahl": Wurstbrote.

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Inge 
Inge 
(Bild: Bezirksblätter)

Jahrelang hatte Inge Kisten für einen Lebensmittelhandel geschleppt, war jedoch lange Zeit nur Teilzeit angemeldet, nach einem Arbeitsunfall war sie schließlich arbeitsunfähig. Sie muss nun mit gut 800 Euro im Monat auskommen, nach Abzug der Fixkosten bleiben der Frohnatur 160 Euro im Monat ("Heute" berichtete).

Knie-OP wegen Corona verlegt

Den Heiligen Abend verbringt die 58-Jährige heuer alleine daheim im Bezirk Horn. "Mit künstlichem, kleinem Baum, Dorsch zu Mittag und ein Wurstbrot am Abend, da tue ich nicht viel herum. Dann schau ich TV und lege mich nieder, weil wirklich schlafen kann ich ob der Knieschmerzen eh nicht wirklich", sagt Inge zum "Bezirksblatt".

Die notwendige OP am Knie wurde verschoben. "Corona", zuckt Inge mit den Achseln. Der rund 50 Zentimeter hohe Kunstbaum liegt das ganze Jahr im Kasten. "Der ist schon geschmückt", sagt Inge. Früher habe sie sehr wohl einen echten Baum gehabt und Weihachten mit ihrem mittlerweile verstorbenen Freund prächtiger gefeiert. 

"Feiere ganz solide"

Den Christtag verbringt Inge bei ihren Eltern. Gibt es Geschenke? "Eigentlich nicht, meine Eltern sind 80 Jahre alt. Ich bekomme vom Papa schon immer ein bisschen Geld - so 100 Euro. Den Hunderter lege ich mir auf die Seite, damit ich was habe in der Not", erzählt die 58-Jährige. Zu Essen gibt es am ersten Weihnachtsfeiertag Schweinsbraten. Am Stefanitag ist sie bei einer befreundeten Familie eingeladen. 

Ein Wort der Klage ist bei Inge nicht zu hören, nicht mal über das stark geschwollene Bein samt Knieschmerzen. "Es geht mir sonst gut, ich feiere Weihnachten ganz solide. Also was solls?!", so die bodenständige Waldviertlerin.

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