Wirtschaft
Inflation steigt erneut – nun bereits auf 10,5 Prozent
Österreich hat der galoppierenden Inflation offenbar nichts entgegenzusetzen. Im September stieg sie weiter auf nun bereits sagenhafte 10,5 Prozent.
Auch im September zogen die Verbraucherpreise in Österreich weiter nach oben – und das in der Krise kräftig wie nie zuvor. Nach einer Schnellschätzung der Statistik Austria liegt die Inflationsrate im September bei 10,5 Prozent und ist damit erstmals seit Beginn der Kriegs-, Energie- und Inflationskrise zweistellig geworden. So teuer wurden Waren beziehungsweise so viel Kaufkraft verlor Geld in Österreich zuletzt vor 70 Jahren. Inflationstreiber aktuell: vor allem Energie und Sprit.
Bemerkbar war aber auch ein Anstieg bei den Preisen für Lebensmittel im Supermarkt und außerdem für Speisen und Getränke in der Gastronomie. Die Inflation würden den Österreicherinnen und Österreichern "die Butter vom Brot nehmen", ortet auch die Arbeiterkammer in einem neuen Preismonitor. Sonnenblumenöl, Mehl, Butter, Brot, Nudeln, Tomaten, Shampoo und Co. würden "haarsträubende Teuerungen" auch bei günstigen Produkten des Alltags zeigen, heißt es.
So teuer wurde das Einkaufen
"Ein Einkaufskorb mit preiswertesten Lebens- und Reinigungsmitteln kostet jetzt um ein Drittel mehr als noch vor einem Jahr", so die Arbeiterkammer. "Besonders schlimm: Das gilt auch weiterhin für die meisten günstigsten Lebens- und Reinigungsmittel, bei denen die Preise sehr stark gestiegen sind", so AK-Konsument:innenschützerin Gabriele Zgubic. Auch der Preisunterschied zwischen Diskontern und Supermärkten schrumpfe, vor allem bei Mineralwasser, Dosenbier, Cola, Vollmilch, Teebutter, Marillenmarmelade, Eier, Vollmilchschokolade und Tafelessig.
"Ein Einkaufskorb mit preiswertesten Lebens- und Reinigungsmitteln kostet seit September 2021 um 33,2 Prozent mehr. Konsument:innen mussten im September 2021 für den Einkaufskorb durchschnittlich 51,22 Euro zahlen, im September 2022 bereits durchschnittlich 68,22 Euro. Bei den günstigen Produkten handelt es sich meist um Eigenmarken der Geschäfte, etwa Clever oder S-Budget", berichtet die Arbeiterkammer.