"Rollende Engel" erschüttert
"In tiefer Trauer" – Lea (10) verlor Kampf gegen Krebs
Bestürzung bei den "Rollenden Engel": Lea war gerade erst zehn Jahre alt und ist nun gestorben. Ihr letzter großer Wunsch ging noch in Erfüllung.
Leid und Glück liegen häufig ganz nah beieinander: Vergangenen Sommer kämpfte die junge Patientin im Linzer Kepler Klinikum monatelang mit ihrer schweren Krebserkrankung. Immer an ihrer Seite: ihre hochschwangere Mama, die kurz vor der Geburt stand.
Dann die freudige Überraschung: Die Wunscherfüller des Welser Vereins "Rollende Engel" standen auf einmal im Zimmer. Sie hatten von Leas größtem Traum erfahren: noch einmal auf einen Pferdehof fahren.
Sie ist selbst viele Jahre lang geritten. Plötzlich kam der Krebs. Zu ihrem zehnten Geburtstag sollte es wieder zu den Tieren gehen.
Ein paar unbeschwerte Stunden
Die ehrenamtlichen Helfer Deborah, Daniela und Florian überreichten dem tapferen Mädchen zunächst ein paar Geschenke. Beim Umlegen auf der Trage sah man ihm die großen Schmerzen an. Im Spezialfahrzeug angekommen lief bereits ein Pferde-Film, der für willkommene Abwechslung sorgte.
Ganz vorsichtig fuhr die Gruppe nach Leonding (Bez. Linz-Land) ins Integrative Reitzentrum St. Isidor der Caritas Oberösterreich. Dort vertraute Gerüche und Geräusche: frisches Heu, das Schnauben der anmutigen Vierbeiner.
Lea bestaunte die Pferde mit ganz großen Augen. Eine Mitarbeiterin kam mit einem weißen Tier, es tastete sich ganz langsam an den Gast heran. Ein berührender Moment: Es schien, als würden die beiden in aller Stille miteinander kommunizieren.
Die Ruhe ließ die Patientin für ein paar Minuten selig einschlafen. Sie atmete friedlich, brauchte keine Schmerzmittel mehr. Ihre Mutter und ihr Vater waren unendlich dankbar dafür, das erleben zu dürfen.
Immer wieder neue Pferde kamen und spendeten Trost. Es machte den Eindruck, als würden sie sagen: "Hey Lea, schön, dass du da bist. Du bist ein ganz besonderer Mensch und eine starke Kämpferin. Happy Birthday!"
Das Team durfte viele Stunden am Hof bleiben. Tochter und Eltern durften endlich wieder einmal Familie sein und Zeit ohne Schmerzpumpe oder Krampfanfall miteinander haben.
Zum Abschluss bekam Lea auch noch einen Geschenkkorb der Caritas mit vielen kuscheligen Stoffpferde und einem Einhorn. Zurück auf der Station wartete bereits das Team der Kinder-Onkologie und nahm die Zehnjährige liebevoll in Empfang.
Dann etwas mehr als ein halbes Jahr später die traurige Nachricht auf Facebook: "In tiefer Trauer müssen wir euch jetzt mitteilen, dass wir soeben von ihrer Familie die Nachricht erhalten haben, dass Lea vor wenigen Tagen verstorben ist", schrieben die Engel am Wochenende.
„Wir haben Tränen in den Augen und stellen uns die Frage: Warum? Warum so ein junger Mensch?“
Und weiter: "Wir haben Tränen in den Augen und stellen uns die Frage: Warum? Warum so ein junger Mensch? Doch diese Frage wird uns niemand beantworten können. Unsere Anteilnahme gilt der Familie."
Die Engel aus Wels
Der Verein "Rollende Engel" erfüllt seit Jahren letzte Herzenswünsche.
Spenden an die Organisation sind jederzeit willkommen:
Raiffeisenbank Wels
IBAN: AT79 3468 0000 0303 9500
Weitere Informationen: rollende-engel.at
Todkranker Gerald darf zu Metallica
Leidenschaft für laute Töne: Der todkranke Gerald wünschte sich nichts mehr, als zu Metallica abzurocken. Die "Rollenden Engel" machten's möglich.
Gemeinsam ging's zum "Symphonic Tribute to Metallica" nach Salzburg. Nach dem mehr als zweistündigen Auftritt gab es noch ein Treffen mit den Musikern. Der 62-Jährige strahlte übers ganze Gesicht, zahlreiche Erinnerungsfotos wurden geschossen.