An Wiens Pflichtschulen

In sechs Bezirken sind über 50 % der Schüler muslimisch

Jedes 3. Wiener Volksschulkind islamischen Glaubens – "Heute" berichtete. In manchen Bezirken ist diese Zahl aber weit höher, die ÖVP schlägt Alarm.

Claus Kramsl
In sechs Bezirken sind über 50 % der Schüler muslimisch
Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer fordert "Umfassende Lösungen, die Bildung und soziale Integration einschließen."
ÖVP Wien, iStock (Symbolfoto)

35 % der Wiener Volksschüler sind muslimisch. Auf dem zweiten Platz befinden sich jene ohne Bekenntnis (26 %), gefolgt von Katholiken (21 %) – "Heute" berichtete. Betrachtet man alle 108.369 Wiener Pflichtschüler zusammen, ist der Anteil an Muslimen sogar noch höher und liegt bei 39,1 %. 22,5 % der Schüler sind ohne Bekenntnis, katholisch sind 18,8 %. Das zeigt eine Anfragebeantwortung von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) an die ÖVP, die "Heute" vorliegt.

Zwei von drei Schülern ist Muslim

In den Bezirken Brigittenau (68,7 Prozent), Margareten (63,7 Prozent), Favoriten (62,3 Prozent), Simmering (57,7 Prozent), Meidling (57,6 Prozent) und Ottakring (56,1 Prozent) liegt der Anteil der Muslime sogar bei über 50 Prozent, in der Brigittenau haben sogar zwei von drei Schülern islamischen Glauben.

Katholische "Hochburgen" sind hingegen die Bezirke Hietzing (78,4 Prozent), Josefstadt (74,5 Prozent) und Neubau (67,5 Prozent).

Trend zu Islam-Unterricht in Moscheen

16.089 muslimische Schüler waren im Untersuchungszeitraum vom Religionsunterricht abgemeldet. Und das ist nicht ohne Brisanz. Laut Ednan Aslan, Professor für islamische Religionspädagogik am Institut für Islamisch-theologische Studien der Universität Wien, würde nämlich ein Teil der muslimischen Eltern den Unterricht in der eigenen Moschee und Herkunftssprache bevorzugen. Es gebe auch einzelne Moscheevereine, die den schulischen Religionsunterricht durch die Glaubensgemeinschaft IGGiÖ ablehnen würden.

ÖVP fordert: "Ursachen an der Wurzel packen"

"Um die Integrationsherausforderungen in Wien zu lösen, müssen die Ursachen an der Wurzel gepackt werden. Klar ist, dass die überbordenden Sozialleistungen Fremde regelrecht anziehen, ohne dass ausreichende Integrationsmaßnahmen erfolgen", so ÖVP-Chef Karl Mahrer. Viele Fremde würden "inzwischen nicht in den Arbeitsmarkt, sondern ins Sozialsystem ziehen", so Mahrer.

Auch ÖVP-Integrationssprecherin Caroline Hungerländer ist alarmiert: "Wir haben bereits in der Vergangenheit häufig vor Segregationsentwicklungen gewarnt. Die aktuellen Zahlen machen deutlich, dass es in Wien Parallelgesellschaften gibt und dass diese sich weiter ausbreiten werden. Wir haben bereits ein Maßnahmenpaket gegen Segregation eingebracht, das jedoch bei der rot-pinken Stadtregierung auf taube Ohren gestoßen ist. Maßnahmen gegen Segregation müssen ein zentraler Bestandteil der Wiener Integrationspolitik sein."

In unseren Schulen darf es keinen Platz für Ansichten geben, die mit unseren Werten nicht vereinbar sind.
Harald Zierfuß
Bildungssprecher ÖVP Wien

Und ÖVP-Bildungssprecher Harald Zierfuß berichtet von "zahlreichen Direktoren und Lehrern", die "massive Probleme mit falschen Wertvorstellungen in den Wiener Schulen" schildern würden. "Gerade in Anbetracht der neuen Zahlen muss klar sein: In unseren Schulen darf es keinen Platz für Ansichten geben, die mit unseren Werten nicht vereinbar sind. Wenn männliche Schüler Lehrerinnen keinen Respekt mehr zeigen und Eltern sich weigern, ihnen die Hand zu schütteln, müssen Konsequenzen folgen“, so Zierfuß.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In sechs Wiener Bezirken sind über 50 % der Schüler muslimisch, wobei in manchen Bezirken sogar zwei von drei Schülern islamischen Glaubens sind
    • Die ÖVP schlägt Alarm angesichts dieser Zahlen und fordert Maßnahmen gegen Segregation als zentralen Bestandteil der Wiener Integrationspolitik
    • Es gibt auch einen Trend zum Islam-Unterricht in Moscheen, da einige muslimische Eltern den schulischen Religionsunterricht in der eigenen Moschee und die Herkunftssprache bevorzugen
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