YouTube-Clip sorgt für Wirbel
In OÖ darf Mädchen (12) nun mit Pistole schießen
Dieses Video lässt die Wogen hochgehen: Ein erst zwölfjähriges Mädchen übt mit einer Waffe am Schießstand. Jetzt wird der Vorfall in Wien geprüft.
Ein YouTube-Video zeigt ein Kind mit kurzer Hose und rosa Shirt, das eine Pistole in der Hand hält. Mit einem Schießtrainer übt die Schülerin gerade an der Waffe. Daneben stehen die zwei Wörter "Jedes Alter".
Die Szene stammt aus einem Werbefilm des "Schießzentrums Innviertel" in Hohenzell (Bez. Ried im Innkreis). Der Clip schlägt nun hohe Wellen: Sogar der Österreichische Werberat sowie die Kinder- und Jugendhilfe des Landes Oberösterreich haben sich eingeschaltet.
Fall liegt beim Werberat
Der Geschäftsführer des Schießzentrums versteht die Welt nicht mehr: "Ich habe eine anonyme Anzeige erhalten", berichtet Mario Stangel (41), hörbar verwundert, gegenüber "Heute". "Außerdem musste ich dem Werberat eine Stellungnahme schicken."
Wie arbeitet der Werberat? "Wir setzen uns aus über 200 Werberäten aus der Kommunikationsbranche zusammen", sagt Andrea Stoidl, Geschäftsführerin des Werberats zu "Heute". "Wir kontrollieren die Fälle nicht nach gesetzlichen Vorgaben, sondern anhand unseres Ethik-Kodex. Heißt: Unsere Juristen prüfen die ethisch-moralischen Richtlinien."
Aus rein rechtlicher Sicht sei die Sache laut Stangel klar: Er betreibt das Schießzentrum seit 2020 und erfülle alle behördlichen Auflagen. Man verfüge über sämtliche Genehmigungen. Außerdem gelte auf einem behördlich genehmigten Schießstand das österreichische Waffengesetz nicht.
Und: "Es gibt keine Altersbeschränkungen", sagt der Chef. "Ich gebe ja keinem Zweijährigen ein Küchenmesser in die Hand", kann er die Aufregung nicht nachvollziehen. "Wir werden uns wehren", sagt Stangel. "Ich habe meine Hausaufgaben erledigt."
„Ich gebe ja keinem Zweijährigen ein Küchenmesser in die Hand.“
Wie geht es in der Causa jetzt weiter? "Der Fall wurde vergangene Woche aufgenommen. Wir werden in Kürze eine Entscheidung fällen", erklärt eine Sprecherin vom Werberat gegenüber "Heute".