Rekord bei Zuwanderung
In Österreich schon 2 Millionen im Ausland Geborene
Mit Stichtag 1. Jänner 2023 lebten in Österreich 1,976 Millionen Menschen mit ausländischem Geburtsort. Das zeigt eine Analyse des Integrationsfonds.
2022 hat in Österreich die Zahl der Zuzüge mit 261.900 Personen (2021: 101.700) einen Rekordwert erreicht. 55,6 der Menschen kamen aus Drittstaaten, 100.700 waren Angehörige anderer EU- bzw. EFTA-Staaten oder stammten aus Großbritannien.
Insgesamt lebten mit Stichtag 1. Jänner 2023 rund 1,976 Millionen Menschen mit ausländischem Geburtsort in Österreich, 16,4 Prozent mehr als 2018. Sie machen mittlerweile 21,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung aus, wie eine brandneue Info-Broschüre des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zeigt.
Die am stärksten vertretenen Geburtsländer sind demnach Deutschland, Bosnien und Herzegowina und die Türkei. Der Anteil der Bevölkerung mit ausländischem Geburtsort an der Gesamtbevölkerung eines Bundeslandes war mit 39,3 Prozent in Wien am höchsten.
Die wichtigsten Bundesländer-Details
- Wien: 778.500 Personen mit ausländischem Geburtsort, das entsprach 39,3 Prozent der Wiener Gesamtbevölkerung. 63,2 Prozent der im Ausland Geborenen stammten aus Drittstaaten. Die am stärksten vertretenen Nationen waren Serbien, die Türkei sowie Deutschland. Im 15. Wiener Gemeindebezirk (Rudolfsheim-Fünfhaus) war mit 49,4 Prozent der Anteil der im Ausland Geborenen am höchsten.
- Oberösterreich: 268.100 Personen mit ausländischem Geburtsort, das entsprach 17,6 Prozent der oberösterreichischen Gesamtbevölkerung. 55,3 Prozent stammten aus Drittstaaten. Die am stärksten vertretenen Nationen waren Bosnien und Herzegowina, Deutschland sowie Rumänien. Im Bezirk Wels (Stadt) war mit 32,0 Prozent der Anteil der im Ausland Geborenen am höchsten.
- Niederösterreich: 247.500 Personen mit ausländischem Geburtsort, das entsprach 14,4 Prozent der niederösterreichischen Gesamtbevölkerung. 50,8 Prozent der im Ausland Geborenen stammten aus Drittstaaten. Die am stärksten vertretenen Nationen waren Rumänien, Deutschland, die Türkei. Im Bezirk Wiener Neustadt (Stadt) war der Anteil der im Ausland Geborenen mit 21,8 Prozent am höchsten.
- Steiermark: 189.300 Personen mit ausländischem Geburtsort, das entsprach 15,0 Prozent der steirischen Gesamtbevölkerung. 51,8 Prozent der im Ausland Geborenen stammten aus EU-/EFTA-Staaten/GB. Die am stärksten vertretenen Nationen waren Rumänien, Bosnien und Herzegowina sowie Deutschland. Im Bezirk Graz (Stadt) war mit 27,4 Prozent der Anteil der im Ausland Geborenen am höchsten.
- Tirol: 157.100 Personen mit ausländischem Geburtsort, das entsprach 20,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. 58,8 Prozent der im Ausland Geborenen stammten aus EU-/ EFTA-Staaten/GB. Die am stärksten vertretenen Nationen waren Deutschland, die Türkei sowie Bosnien und Herzegowina. Im Bezirk Innsbruck (Stadt) war mit 30,3 Prozent der Anteil der im Ausland Geborenen am höchsten.
- Salzburg: 120.000 Personen mit ausländischem Geburtsort, das entsprach 21,1 Prozent der Gesamtbevölkerung. 50,8 Prozent der im Ausland Geborenen stammten aus Drittstaaten. Die am stärksten vertretenen Nationen waren Deutschland, Bosnien und Herzegowina sowie Serbien. Im Bezirk Salzburg (Stadt) war mit 31,5 Prozent der Anteil der im Ausland Geborenen am höchsten.
- Vorarlberg: 92.300 Personen mit ausländischem Geburtsort, das entsprach 22,7 Prozent der Gesamtbevölkerung Vorarlbergs. 51,1 Prozent der im Ausland Geborenen stammten Drittstaaten. Die am stärksten vertretenen Nationen waren Deutschland, die Türkei sowie Bosnien und Herzegowina. Im Bezirk Dornbirn war mit 21,5 Prozent der Anteil der im Ausland Geborenen am höchsten.
- Kärnten: 83.100 Personen mit ausländischem Geburtsort, das entsprach 14,6 Prozent der Kärntner Gesamtbevölkerung. 54,6 Prozent der im Ausland Geborenen stammten aus EU-/EFTA-Staaten/GB. Die am stärksten vertretenen Nationen waren Deutschland, Bosnien und Herzegowina sowie Slowenien. Im Bezirk Villach (Stadt) war mit 23,3 Prozent der Anteil der im Ausland Geborenen am höchsten.
- Burgenland: 40.100 Personen mit ausländischem Geburtsort, das entsprach 13,3 Prozent der burgenländischen Gesamtbevölkerung. 65,1 Prozent der im Ausland Geborenen stammten aus EU-/EFTA-Staaten/GB. Die am stärksten vertretenen Nationen waren Ungarn, Deutschland sowie Rumänien. Im Bezirk Eisenstadt (Stadt) war mit 18,2 Prozent der Anteil der im Ausland Geborenen am höchsten.
Deutlich mehr Kinder in Zuwanderer-Familien
Auch erhoben – die Geburtenraten: Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau in Österreich betrug ungeachtet der Herkunft im Vorjahr 1,41. In Österreich geborene Frauen bringen 1,34 Kinder zur Welt, bei Zuwanderern sind es 1,63. Top: Frauen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak, die im Durchschnitt auf 2,77 Sprösslinge kommen.
Im Schuljahr 2021/22 hatten zudem, auch das hat der ÖIF ausgehoben, 26,9 Prozent der 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler eine andere Erstsprache als Deutsch. Am höchsten war der Anteil der Kinder mit nicht deutscher Muttersprache in Sonderschulen (42,9 Prozent), gefolgt von Polytechnischen Schulen (37,3 Prozent) und Neuen Mittelschulen (34,1 Prozent). Im Gegensatz dazu hatten nur jeweils 21,3 Prozent der Schüler/innen einer AHS, 21,7 Prozent einer BHS und 14,1 Prozent einer Berufsschule eine andere Erstsprache als Deutsch.
Im Vorjahr betrug die Gesamtarbeitslosenquote österreichweit 6,3 Prozent. Auch hier waren Zuwanderer mit 9,1 Prozent häufiger betroffen als Inländer (5,4 Prozent). Beim Netto-Jahreseinkommen schneiden Migranten laut ÖIF ebenfalls schlechter ab. Während ein Österreicher unterm Strich im Mittel 29.254 Euro netto zur Verfügung hat, sind es bei Nicht-Österreichern nur 23.800 Euro.