Künstlich gezüchtet
In der EU könnte bald Laborfleisch am Teller landen
Bei einer Sitzung der EU-Landwirtschaftsminister am Dienstag in Brüssel wird über die künftige Zulassung von Kunstfleisch gesprochen.
In der Diskussion über Fleischgenuss im Zusammenhang mit Klimaschutz, Tierhaltung und gesunder Ernährung wird immer wieder Labor- oder Kunstfleisch als Alternative ins Spiel gebracht. Vor allem Tierschützer suchen nach einer möglichst realitätsnahen Fleischimitation. Ersatzprodukte in Form von Fleischlaibchen aus diversen Pflanzenproteinen sind bei uns bereits im regulären Supermarkt erhältlich, Kunstfleisch aus dem Labor ist noch nicht erhältlich.
In der jüngsten Zeit konnten Forscher Durchbrüche in der Gewinnung von Kunstfleisch mit Stammzellen verzeichnen. Seitdem wird vielerorts über eine mögliche Zulassung durch die Lebensmittelbehörden spekuliert.
Laborfleisch im Fokus
Eine Gruppe an EU-Staaten, unter ihnen Österreich, Italien und Frankreich, schrieben das künstliche Fleisch auf die Agenda ihrer Landwirtschaftsminister und hoffen auf eine konstruktive Debatte. Besprochen werden sollen fürs Erste auf jeden Fall die potenziellen Effekte einer Laborfleisch-Legalisierung.
Hauptaspekte eines "Ja" auf EU-Ebene wären die Auswirkungen auf die konventionelle Tierhaltung und die Gefahr von Monopolen einiger weniger Lebensmittelhersteller sowie ganz grundlegende ethische Bedenken. Um einen konstruktiven Diskurs auf internationaler Ebene zu ermöglichen, forderte die EU-Kommission eine öffentliche Konsultation.