Österreich
Implantate bringen Wiener Busen-Doc vor Gericht
Eine Patientin klagte ihren Arzt, als sie nach einer Brust-OP schwere Komplikationen bekam. Er soll nicht nur gepfuscht, sondern auch betrogen haben.
Der Eingriff zur Anpassung ungleich großer Brüste ging bei einer Patientin gehörig schief – und soll den Arzt auf die schiefe Bahn gebracht haben. Die Implantate wurden vom bekannten Beauty-Doc offenbar schlecht eingesetzt, schmerzten stark und mussten zehn Tage nach der OP wieder entnommen werden.
Die Krankenschwester wechselte nach langem Leiden und vielen Komplikationen den Doktor, erstattete Anzeige wegen grob fahrlässiger Körperverletzung. Dann soll der Arzt unerlaubt getrickst haben: Denn im Zuge der Ermittlungen und des anschließend gestarteten Zivilprozesses (um 90.720 Euro) wurden laut Staatsanwaltschaft im Nachhinein "auffrisierte" Aufklärungsbögen mit zahlreichen Ergänzungen, zusätzlichen Kreuzerln und gefälschten Unterschriften vorgelegt.
Und darum schaltete der Zivilrichter die Staatsanwaltschaft ein. Der Verdacht: Der Mediziner wolle die Patientin so um ihr Schmerzensgeld bringen. Auch im elektronischen Patientensystem seien systematisch "Beschönigungen" seitens des Schönheitschirurgen vorgenommen worden.
Ein Beispiel: In der Originalversion wurde trotz Schmerzen zum "Nichts machen, zuwarten" geraten, im veränderten Protokoll eine "Ultraschall-Verordnung mitgegeben". Verteidiger Farid Rifaat bestreitet die Anklage vehement: "Der Vorwurf des Betrugs ist weder objektiv noch subjektiv erfüllt." Heute nimmt sich der Richter den Beauty-Doc zur Brust. Es gilt die Unschuldsvermutung.