Keine Handhabe
Immer, wenn ER S-Bahn fährt, muss Zug eingezogen werden
In einer verzwickten Situation befinden sich die ÖBB sowie der betroffene Mann. Er hat schweren Lausbefall, kann aber offenbar keine Hilfe annehmen.
Im Wiener Öffi-Netz hat man es derzeit mit einer verzwickten Situation zu tun. Wie berichtet, müssen derzeit täglich teils mehrere S-Bahn-Garnituren wegen Läusebefalls eingezogen und einer zeitaufwändigen Grundreinigung unterzogen werden. Angesichts der angespannten Lage bei den ÖBB ist das ein durchaus ernstes Ärgernis.
Doch es wird noch kurioser: Laut "Standard" soll die regelrechte Läuse-Invasion allein auf einen einzigen Fahrgast zurückzuführen sein. Die Züge müssten immer dann eingezogen und gereinigt werden, wenn sich ein bestimmter Mann darin aufgehalten hat, so die ÖBB. Wird er von Mitarbeitern erkannt, muss er aussteigen und der Zug daraufhin einer mehrere Stunden dauernden Grundreinigung unterzogen werden.
Verzwickte Situation
Teilweise geht dieses Spiel drei Mal an nur einem Tag über die Bühne. Man sei bereits mit der Gesundheits- und Sozialbehörden der Stadt Wien in Kontakt, doch eine rechtliche Handhabe gibt es nicht. Läuse seien keine meldepflichtige Erkrankung, eine Behandlung kann nur freiwillig erfolgen.
In Einrichtungen etwa der Caritas würde Hilfe für Bedürftige geben, die mit Läusen zu kämpfen haben. Doch viele sind psychisch dazu nicht in der Lage, sich Unterstützung zu holen, erläutern Experten im "Standard". Auch sei der Mann wohl einfach schwer für Hilfsorganisationen zu fassen, weil er nicht immer mit denselben Zügen fährt oder Plätze besucht.