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Immer mehr Insolvenzen – so wirkte die Teuerung
Die Statistik Austria gab am Montag die Zahlen für das erste Quartal 2024 bekannt.
Während die Inflation zuletzt sank und derzeit bei 3,3 Prozent liegt, geht es der Wirtschaft in Österreich doch noch nicht so, wie vor der Pandemie. Das zeigte jedenfalls die Studie der Statistik Austria. Am Montag wurden diesbezüglich unter anderem die steigenden Insolvenzen im Land, aber auch die Teuerungstreiber und Energieimporte thematisiert.
Insolvenzen schießen in die Höhe
Die angemeldeten Insolvenzen sind dabei auf einem Allzeithoch. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Insolvenzen insgesamt um 30,9 Prozent. Das entspricht 1718 Unternehmen. Den höchsten Anstieg dabei verzeichnete der Sektor "Information und Kommunikation" mit einem prozentuellen Anstieg von 44,2 Prozent. Umgerechnet sind das 62 Unternehmen.
An der zweiten Stelle liegt der Bau mit 35,2 Prozent (330 Unternehmen) und am dritten Platz der Verkehr (33,7 Prozent; 135 Unternehmen). Der Handel und die Gastronomie schaffen es damit beide in die Top fünf, mit jeweils einer Steigerung von knapp über 32 Prozent.
Das sind die Inflationstreiber
Dabei ist der Sektor Restaurant und Hotels auch jener, welcher die Inflation weiter vorantreibt. Die Teuerung dort beträgt 7,9 Prozent, was weit über dem von der EU gesetzten Ziel von zwei Prozent ist. Der Beitrag zur Inflationsrate ist dabei immens. Geht man von jener im April aus, welche bei 3,5 Prozent lag, macht dieser Sektor 0,99 Prozentpunkte davon aus.
Der zweitgrößte Inflationstreiber ist Wohnung, Wasser und Energie. Laut den Experten der Statistik Austria macht dieser Sektor, gemeinsam mit Restaurants und Hotels, fast die Hälfte der Inflationstreiber aus. Wohnung, Wasser und Energie wird dabei eine Teuerung von 3,2 Prozent zugeschrieben. Der Beitrag zur Inflationsrate liegt bei 0,62 Punkte.
Viel Gas aus Russland
Der Energiesektor ist dabei in Österreich ein Allzeit-Thema. Immerhin steht dieses Jahr ein Gas-Import-Stopp aus Russland bevor. Die Importe sprechen dabei aber nicht wirklich dafür. Denn laut Statistik Austria kamen 467 Millionen Kilogramm Gas aus dem Ausland. Der Großteil davon, 393 Millionen Kilogramm, aus Russland. Dabei ist zwar ein Rückgang zu verzeichnen, dieser ist aber nicht auf dem gleichen Niveau wie der Tiefpunkt 2022.
Die Kosten der Importe sind dafür aber auch gesunken. Die 467 Millionen Kilogramm Gas kosteten rund 244 Millionen Euro. An Russland wurden dafür 181 Millionen Euro bezahlt.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Inflation in Österreich liegt derzeit bei 3,3 Prozent, während die Wirtschaft noch nicht das Niveau vor der Coronakrise erreicht hat
- Insolvenzen sind auf einem Allzeithoch, wobei der Sektor "Information und Kommunikation" den höchsten Anstieg verzeichnet
- Restaurants und Hotels treiben die Inflation mit 7,9 Prozent weiter voran, gefolgt von Wohnung, Wasser und Energie
- Importe von Gas aus Russland sind rückläufig, die Kosten dafür sind jedoch gesunken