Szene
Im Rabenhof wird jetzt das Publikum beschimpft
Im Rabenhof feiert am Mittwoch Handkes Stück "Publikumsbeschimpfungen" Premiere. Doch das Schauspielstück ist ja eigentlich gar keines.
"Sie werden kein Schauspiel sehen. Ihre Schaulust wird nicht befriedigt werden. Sie werden kein Spiel sehen. Hier wird nicht gespielt werden", so steigt Handke in sein Werk "Publikumsbeschimpfungen" ein, welches 1966 in Frankfurt am Main uraufgeführt wurde. Im Sprechstück geht es um die Ablehnung des Theaters, die Beziehung zwischen Schauspiel und Publikum. Dabei werden aber die herkömmlichen Elemente ausgespart, oder sogar umgedreht. Die Darsteller betreten die Bühne von hinten und auch alles andere steht hier irgendwie Kopf.
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Etwas anders wird allerdings die Darstellung im Rabenhof - die wird nämlich komplett musikalisch untermalt. Aber der Text bleibt nah orientiert an Handkes: "Eine Verpflichtung, wenn man so ein Stück aufführt", erzählt Franz Adrian Wenzl im Gespräch mit "Heute". Der Kreisky-Sänger und Darsteller war zwar zuvor mit Handke vertraut, dieses Stück kannte er aber nicht: "Es war mir eher als Mythos bekannt und nicht als Stück. Es war zuallererst eine undurchdringliche Textfläche, aber durch das Erarbeiten und Durchdenken von jedem einzelnen Satz, habe ich sehr viel darin gefunden."
Ein Stück, das eigentlich keines ist...
Mit seiner Band Kreisky und Schauspielerin Tanja Raunig inszeniert Wenzl das "Stück", das eigentlich keines ist. Das Stück wird ab Mittwoch im Rabenhof aufgeführt, am 8.12 feiert es Derniere.