Polit-Debatte entbrannt
Im Osten Österreichs droht Dürre
In fast einem Viertel aller österreichischen Gemeinden könnte bis 2050 das Wasser knapp werden, warnt die Umweltorganisation Greenpeace.
Österreich ist ein wasserreiches Land, doch weniger Niederschläge und steigende Temperaturen belasten unsere Wasserspeicher. Nun hat Greenpeace 471 Gemeinden identifiziert, in denen künftig mit Wasserknappheit zu rechnen ist. Mehr als die Hälfte dieser Gemeinden liegt in Niederösterreich (288), gefolgt von der Steiermark und Tirol.
Drohen Auseinandersetzungen ums Wasser? Die betroffenen Gemeinden liegen in Regionen, in denen in trockenen Jahren weniger Grundwasser verfügbar ist, als für öffentliche Wasserversorgung, Industrie und Landwirtschaft benötigt wird. Das würde zu Nutzungskonflikten führen.
Auch Wien liegt in der von Dürre bedrohten Region, doch die Trinkwasserversorgung ist in der Bundeshauptstadt durch die Hochquellleitungen weitgehend gesichert.
Badeteiche werden zu Schlammlacken
Greenpeace-Wasserexperte Sebastian Theissing-Matei warnt: "Glühende Hitze, ausgetrocknete Seen und Badeteiche, die sich in kleine Schlammlacken verwandeln. Die letzten beiden Sommer haben gezeigt, dass Dürren immer häufiger unser Land prägen." Davon seien auch immer mehr Felder betroffen, auf denen unser Essen wegen Wassermangel verdorrte.
Konflikte ums Wasser
Die gute Nachricht: Noch gibt es Möglichkeiten, um diese Bedrohung aufzuhalten. Greenpeace hat dazu einen Wasserschutzplan vorgelegt, um zukünftige Nutzungskonflikte um unser kostbares Grundwasser zu verhindern.
Greenpeace fordert etwa, dass große Wasserentnahmen durch die Industrie in einem zentralen Register gemeldet werden müssen, effiziente Wassernutzung gefördert wird und regionale Programme zur Senkung des Wasserverbrauchs erarbeitet werden.
Plan gegen Wasserknappheit
"ÖVP-Wasserminister Totschnig muss endlich handeln und noch vor den Nationalratswahlen einen wirkungsvollen und klimafitten Plan gegen die drohende Wasserknappheit vorlegen. Sonst gefährdet er die zukünftige Wasserversorgung für Mensch und Natur in Österreich", fordert Theissing-Matei.