Strafe nach Rechtsstreit
Im Krankenstand gekündigt! Chef muss 13.000 Euro zahlen
Weil er seinem Mitarbeiter im Krankenstand die Kündigung ausgesprochen hatte, muss ein Firmen-Chef jetzt tief in die Tasche greifen.
Richtig geschasst fühlte sich ein 34-Jähriger aus Niederösterreich: Eineinhalb Jahre hatte der Mann bei einem Betrieb als Verkäufer im Außendienst gearbeitet, im März 2023 ging der 34-Jährige in Krankenstand. Nur zehn Tage später – der Angestellte war nach wie vor krankgeschrieben – flatterte die Kündigung ins Haus. Mit Ende der Kündigungsfrist stellte der Chef schließlich alle Zahlungen ein.
Dienstgeber uneinsichtig
Doch: Der Verkäufer hätte eigentlich bis Ende des Krankenstandes noch Anrecht auf Entgeltfortzahlung gehabt – und zwar acht Wochen die volle und vier Wochen die halbe. Der Chef zeigte sich aber überhaupt nicht einsichtig, wollte den ausstehenden Betrag nicht zahlen und behauptete, die Krankenstands-Bestätigung sei nicht korrekt ausgefüllt gewesen. Aus diesem Grund wandte er sich an die Experten der AK Niederösterreich rund um Präsident Markus Wieser.
Die Arbeitsrechts-Spezialisten sahen sich den Fall genau an und kamen drauf: Die Entgelt-Fortzahlung war nicht das einzige, was dem gekündigten Mitarbeiter noch zustand. Denn auch vereinbarte Provisionen sowie Mehr- und Überstunden waren vom Chef nie ausbezahlt worden.
13.000 Euro Ansprüche
"Nachdem dieser zunächst nicht einsichtig war, wurde Klage eingereicht. Letztlich zahlte der Arbeitgeber 13.000 Euro an Ansprüchen nach", berichtet AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser.