Wien

"Ihr könnt nichts Wiener Lehrerin wütet gegen Ausländer

Eine Wiener Lehrerin soll Schulkinder aus Syrien, der Türkei und der Ukraine massiv beleidigt haben. Stolze drei Minuten dauerte die Schimpftirade.

André Wilding
"Hat die Mama oder der Papa einen Job? Wahrscheinlich nicht! Ihr könnt nichts!" – so eine Wiener Lehrerin zu ihren Schülern.
"Hat die Mama oder der Papa einen Job? Wahrscheinlich nicht! Ihr könnt nichts!" – so eine Wiener Lehrerin zu ihren Schülern.
iStock (Symbolbild)

Eine Deutschförderlehrerin an einer Neuen Mittelschule in einem Außenbezirk von Wien sieht sich aktuell mit massiven Vorwürfen konfrontiert! Die Pädagogin soll Schulkinder aus Syrien, der Türkei und der Ukraine mit Aussagen wie "Ihr könnt nichts oder "Du kannst auch zurück in die Türkei" massiv beleidigt und beschimpft haben.

Die Eltern der betroffenen Schulkinder soll die Frau zudem sinngemäß als "Schmarotzer" dargestellt haben! Der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer hat im Ö1-Frühjournal am Freitag derartige Aussagen sowie die Schimpfirade der Lehrerin bestätigt und will mit der Pädagogin nun über ihr Verhalten sprechen.

"Zahlt deine Mama die Wohnung?"

Die Schimpftirade der Pädagogin dauerte laut Ö1 dabei ganze drei Minuten lang! Weil ihr die Kinder an der Wiener Schule nicht lernwillig genug und arbeitsam waren, stellte die Lehrerin generell in Frage, ob die Schüler überhaupt jemals einen Job finden werden – und auch, ob deren Eltern eine Arbeit haben.

"Zahlst du die Schule? Zahlt deine Mama die Wohnung? Wer zahlt? Ich zahle alles und alle anderen, die einen Job haben! Hat die Mama oder der Papa einen Job? Wahrscheinlich nicht!, wird die Schimpftirade der Lehrerin im Ö1-Journal zitiert. Zunächst schien sich der Ärger der Lehrerin laut dem Bericht auf Kinder aus Syrien zu richten.

"Will sehen, dass ihr einmal einen Job bekommt"

Die syrischen Schüler würden nicht Deutsch lernen und sich auch nicht an Regeln halten, so der Vorwurf der Lehrerin. Doch dann stellte die Pädagogin klar: "Das gilt für alle ukrainischen Kinder genauso! Genug! Das will ich einmal sehen, dass ihr hier in Österreich einen Job bekommt und nicht ich für euch zahlen muss!"

Zudem habe die Deutschförderlehrerin Kinder und Eltern auch als "Schmarotzer" dargestellt, kritisiert Cornelius Granig, der Präsident des Vereins "Ukrainehilfe", der eine der betroffenen Schülerinnen kennt. "Ich halte das für extrem problematisch – gerade bei einem Kind, wo der Vater im Krieg angeschossen wurde", so Granig gegenüber Ö1.

Mädchen in Tränen

Das Mädchen habe geweint und ihm erzählt, wie die Lehrerin mit den Schülern umgeht: "Das ist unfassbar, finde ich, dass so etwas an einer österreichischen Schule möglich ist. Und Bildungsdirektor Heinrich Himmer erklärt im Ö1-Frühjournal: "Das ist ein sehr beleidigendes Verhalten, das werden wir mit ihr (Anm. der Lehrerin) gemeinsam bearbeiten."

Insgesamt 575 Deutschförderklassen gibt es in der Bundeshauptstadt und Himmer ist sich sicher, dass der Großteil der Lehrerinnen "beste Arbeite" liefere. Im Fall jener Pädagogin an einer NMS in einem Wiener Außenbezirk habe sie zu einem der rund 20 Kinder allerdings gesagt: "Du lernst kein Deutsch! Du kannst auch zurück in die Türkei!"

Es sei laut Himmer klar, dass "aggressive Kommunikation nie dazu führt, dass es bei den Angesprochenen zu einer Verhaltensänderung kommt. Wir wissen alle, so eine Form des Verhaltens trägt dazu bei, dass die Konflikte eskalieren und dass die Demotivation auf allen Seiten größer wird", so der Bildungsdirektor gegenüber dem ORF-Radio.

"Kinder haben Angst vor Lehrerin"

Und Cornelius Granig ergänzt: "Was mir das Mädchen auch gesagt hat war, dass die Kinder alle aus Angst vor der Lehrerin nicht weiterkommen, weil jedes Mal, wenn ein Kind etwas Falsches sagt, wird das Kind angeschrien." Man müsse laut Granig besonders auf die Situation der Kinder eingehen und sie nicht anschreien.

Die Kinder seien jedenfalls nicht faul und würden – etwa im Fall von ukrainischen Kindern – auch die ukrainische Schule in Form von Video-Konferenzen weitermachen. "Diese Kinder haben also eine Doppelbelastung", so Granig gegenüber Ö1. Nächste Woche wird die Bildungsdirektion mit der betroffenen Lehrerin ein Gespräch führen.

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