Wenn dir bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ein Igel entgegen kommt, ist es naheliegend, dass der kleine Stachelbär deine Hilfe braucht. Die Wildtier-Experten von Tierschutz Austria sehen auf den ersten Blick, wann sie bei einem Igel eingreifen müssen, während wir Laien den Kleinen vielleicht viel zu schnell aus seiner gewohnten Umgebung reißen. Wann sollen wir also Erste Hilfe leisten?
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Wenn die erste Notversorgung erfolgt ist, sollte man unbedingt mit dem Igelchen zum Tierarzt, oder einer Igel-Station die viele Bundesländer anbieten.
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Unabhängig von einer Erstversorgung, kann man als Gartenbesitzer sowieso dafür sorgen, dass der Igel gut über den Winter kommt. Die Laubhaufen am besten bis April liegen lassen und auch den Kompost nicht verändern. Darin überwintern möglicherweise gerade ein paar Nagetiere.
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Im Herbst beginnt für die kleinen Igel die verstärkte Futtersuche vor dem Winterschlaf.
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Das Angebot für die lustigen Gestachelten an Insekten, Würmern und Schnecken wird allerdings weniger und weniger.
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Die kleinen Insektenfresser haben auch an dem Flächenfraß und dem Artensterben zu leiden.
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Deshalb kann menschliche Hilfe durchaus willkommen sein.
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Bevor man sich allerdings einem Igel annimmt, muss genau festgestellt werden, ob er überhaupt Hilfe braucht.
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Wenn es sich um ein verletztes, krankes oder ein junges, verwaistes Tier handelt, dann JA.
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Im Oktober oder November verkriechen sich die Igel in den Winterschlaf und wachen erst wieder auf, wenn die Temperaturen im März oder April über 15 Grad steigen.
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Anfang November muss ein Igel mindestens 500 Gramm wiegen, um den Winter zu überleben. Wenn er sich tagsüber verwirrt im Garten zeigt, stimmt etwas nicht.
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Speiseplan? Igel kann man unbedenklich mit Katzenfutter, angebratenem Hack oder Hühnerfleisch und auch Rührei füttern. Kein Obst, Gemüse, Nüsse, Brot, Nudeln oder Reis, bitte. Und ganz wichtig: NIEMALS MILCH!!!!
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Bitte keine Igel-WG bieten. Igel sind in freier Natur absolute Einzelgänger, es sei denn es handelt sich um eine Mutter mit Jungtieren. Sollten sie also mehrere, hungrige Igel im Schnee und Winter finden - in separate Schachteln oder Kartons unterbringen.
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Wenn die erste Notversorgung erfolgt ist, sollte man unbedingt mit dem Igelchen zum Tierarzt, oder einer Igel-Station die viele Bundesländer anbieten.
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Unabhängig von einer Erstversorgung, kann man als Gartenbesitzer sowieso dafür sorgen, dass der Igel gut über den Winter kommt. Die Laubhaufen am besten bis April liegen lassen und auch den Kompost nicht verändern. Darin überwintern möglicherweise gerade ein paar Nagetiere.
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Im Herbst beginnt für die kleinen Igel die verstärkte Futtersuche vor dem Winterschlaf.
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Das Angebot für die lustigen Gestachelten an Insekten, Würmern und Schnecken wird allerdings weniger und weniger.
Grundsätzlich gilt: Ein offensichtlich unverletzter Igel, der einen gesunden Eindruck macht und um diese Jahreszeit mindestens 600-700 Gramm wiegt, benötigt in der Regel keine menschliche Hilfe. Gut genährte Igel weisen eine kugelige Figur auf, während magere Tiere walzenförmig erscheinen. Sind die Hüftknochen sichtbar, ist der Igel in Gefahr.
Hier bitte helfen
- Der Igel hat augenscheinliche Verletzungen (blutende Wunde, Hinken etc.)
- Der Igel rollt sich nicht zusammen oder die Glieder stehen seitlich ab.
- Der Igel röchelt oder hustet (nicht zu verwechseln mit dem "Verteidigungsfauchen").
- Der Igel hat verklebte Augen.
- Der Igel ist wackelig auf den Beine, scheint zu dünn zu sein um den Winter zu überstehen.
Ab zum Tierarzt
Für potenziell hilfsbedürftige Igel empfiehlt der Tierschutzverein, das Tier zu igelkundigen Tierärzten zu bringen oder sich mit Tierschutz Austria oder anderen fachkundigen Stellen, wie der Wildtierhilfe Wien, in Verbindung zu setzen. Im Tierschutzhaus Vösendorf werden jährlich hunderte, hilfsbedürftige Igel versorgt, weshalb hier mit breiter Expertise geholfen werden kann.
DAS kannst auch du tun
Setze das Tier in eine mit Zeitungspapier ausgelegte Box und gib ihm eine Wärmeflasche mit lauwarmen Wasser, in einem Handtuch gewickelt dazu. Auch lauwarmes Trinkwasser darfst du dem Igel jederzeit in einer flachen Schale anbieten. Scheint er hungrig darfst du ihm als Notlösung ein gekochtes Ei kredenzen oder auch hochwertiges, FEUCHTES Katzenfutter. Spezielles Igelfutter gibt es im Fachhandel.
Verabreiche keine Medikamente ohne tierärztliche Anweisung und behandle auch eigenständig keine potenziellen Verletzungen. Milch, Obst und Gemüse dürfen keinesfalls auf den Speiseplan des Igels und können zu schweren Verdauungsstörungen führen. Den Igel bitte nicht baden und auch keine Parasiten vorläufig entfernen. Auch Mehlwürmer nur in Maßen füttern und jeden Stress vermeiden.
Wenn du ein Herz für Tiere hast ...
Die nachhaltigste Hilfe besteht darin, den Garten möglichst igelfreundlich zu gestalten. Naturnahe Gärten mit Versteckmöglichkeiten und einem breiten Nahrungsangebot locken Igel an. Verzichten werden sollte auf Pestizide und Gifte, die nicht nur für Igel, sondern für alle Tiere schädlich sind. Automatische Mähroboter stellen eine große Gefahr dar. Der Winterschlaf der Insektenfresser dauert meist von Mitte November bis März/April. Quartiere wie Reisighaufen, Wurzelwerk, Blätterhaufen oder selbstgebaute Igelhäuser bieten sichere Überwinterungsmöglichkeiten.