Deutschland
Identitären-Chef Sellner zur Fahndung ausgeschrieben
Der Chef der Identitären-Bewegung Österreich Martin Sellner soll in Deutschland zur Fahndung ausgeschrieben sein. Das berichten deutsche Medien.
Knalleffekt rund um das rechtsextreme "Remigrations"-Treffen im deutschen Potsdam! Laut einem "Spiegel"-Bericht unter Berufung auf Sicherheitskreise soll der Kopf der Identitären Bewegung Martin Sellner in Deutschland zur Fahndung ausgeschrieben sein. Im Falle einer Grenzkontrolle droht dem Rechtsextremisten die sofortige Abschiebung nach Österreich. Als Grund für die verdeckte Fahndung nennt das Magazin eine aktuelle Gefahrenprognose der Bundespolizei. Bereits im Laufe der Woche soll die Polizei einen entsprechenden Eintrag in der internen Fahndungsdatenbank hinterlegt haben.
Rechtsextremes Treffen als Auslöser
Das Recherchenetzwerk "Correctiv" hatte vor wenigen Wochen brisante Details zu einem rechtsextremen Treffen veröffentlicht. Unter den Teilnehmern war auch Sellner. Dort wurde unter anderem über die Erarbeitung einer Strategie zur Umsiedlung von Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen. Diskutiert wurde konkret über die Idee eines "Musterstaats" in Nordafrika, auf den man rund zwei Millionen ungewollte Menschen abschieben könne.
Bereits in der Vorwoche wurde im deutschen Bundestagsinnenausschuss über ein mögliches Einreiseverbot des Österreichers diskutiert. "Wir sollten in unserer wehrhaften Demokratie generell keine Agitation gegen unsere Verfassungsordnung dulden – insbesondere nicht von ausländischen Extremisten wie Martin Sellner", hatte CDU-Politiker Philipp Amthor damals gegenüber der "dpa" erklärt.