"Heute"-Reportage

"Ich will nachhause" - Er sitzt seit Tagen in Wien fest

Nach tagelangem Dauerregen scheint heute wieder die Sonne. Die Folgen des Hochwassers dauern aber an. Tausende sitzen in der Hauptstadt fest.

Annika Fried
"Ich will nachhause" - Er sitzt seit Tagen in Wien fest
Tausende Fahrgäste sitzen in Wien fest
heute.at

Das Sturmtief "Anett" hat im ganzen Land Chaos angerichtet. Aufgrund extremer Witterungen in Österreich wurden sämtliche Zugverbindungen aus Wien gestrichen. Seit Freitag, 13. September gilt laut ÖBB eine dringende Reisewarnung, viele bekamen diese jedoch zu spät oder gar nicht mit und sitzen deshalb in Wien fest. Vor allem Touristen, die zu Besuch in unserer Hauptstadt waren, sind davon betroffen.

"Heute" hat vor Ort mit einigen Betroffenen gesprochen.

"Chaos, es gibt keine Züge"

Einer davon ist Emir (27) aus München. Er wollte eigentlich gestern nachhause fahren, musste dann aber am Bahnhof feststellen, dass sein gebuchter Zug gestrichen wurde: "Gestern war hier Chaos! Es war voller Leute, man hat lange in der Schlange gewartet für Infos. Die haben nur gesagt, es gibt keine Züge" erzählt er uns.

Nun hat er einen Platz im FlixBus reserviert und wird heute Nacht nachhause fahren, da die Zugverbindung nach München nach wie vor gestrichen ist. "Ich will nur nachhause" sagt er betrübt. Nun muss er noch bis zum Abend warten, bis er die Heimreise endlich antreten kann.

Gestern war hier Chaos! Die haben nur gesagt, es gibt keine Züge. Ich will nur nachhause!
Emir, 27
wartet seit gestern auf einen Zug nach München

"Bin schon zwei Tage länger hier"

Irmgard (60) wollte eigentlich vorgestern zurück nach Bludenz (Vorarlberg) fahren. Doch auch für sie heißt es nun warten: "Ich bin schon zwei Tage länger hier". Nachdem sie lange in der Schlange, die zur Information und zum Fahrkartenverkauf führt, gewartet hat, hat man ihr endlich ein Zeitpunkt sagen können, wann es weiter geht.

"Jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden, da ist aber auch ein Schienenersatzverkehr dabei. Sie können keinen Sitzplatz garantieren. Ich hoffe, das klappt" sagt Irmgard hoffnungsvoll.

Jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden, aber sie können keinen Sitzplatz garantieren. Ich hoffe, das klappt!
Irmgard, 60
musste zwei Tage länger in Wien bleiben

Großer Andrang am Busbahnhof

Wir schauen weiter zum nahe gelegenen Busbahnhof. Dort treffen wir viele Menschen, die sich spontan ein Bus-Ticket besorgt haben, um nicht so lange auf die Weiterfahrt warten zu müssen. Der Andrang ist groß, wir sprechen mit einer Reisenden aus Deutschland.

"Mein Zug sollte vor einer viertel Stunde abfahren, online stand nichts von einem Ausfall. Dann bin ich angekommen - er ist ausgefallen. Heute gehen gar keine Züge" erzählt uns Sonja (18), die auf Durchreise nach Budapest ist. Sie hat gerade noch ein Busticket bekommen, nun ist der Bus voll: "Die Tickets sind jetzt ausverkauft, also bin ich froh, dass ich noch eines bekommen habe" sagt die 18-jährige erleichtert.

Einer der Busfahrer erzählt uns, dass alles drunter und drüber geht und es keine gute Auskunft für die Fahrgäste gibt. Ständig würden Menschen auf ihn zukommen und ihn nach Informationen zu den Zug-Ausfällen fragen, berichtet er.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben ihre seit Freitag aufrechte Reisewarnung bis zum Donnerstagabend verlängert. "Die ÖBB ersuchen eindringlich, von nicht unbedingt notwendigen Reisen abzusehen", teilten die Bahnen am Sonntagabend mit.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Aufgrund extremer Witterungen wurden sämtliche Zugverbindungen aus Wien gestrichen
    • Trotz Reisewarnung sitzen nun viele Reisende in der Hauptstadt fest
    • "Heute" hat mit einigen Betroffenen am Hauptbahnhof gesprochen
    AF
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