Der Nino aus Wien
"Ich höre mir nicht gerne die eigenen Sachen an"
Die meisten anderen Musiker verbringen viel Zeit damit, die eigene Musik zu hören und zu analysieren. Der Popstar Nino aus Wien mag das gar nicht.
Das Leben als österreichischer Popstar ist oft ermüdend, davon kann Der Nino aus Wien sprichwörtlich ein Lied singen: "Ich war gestern lange im Studio und jetzt habe ich zwei Konzerte, danach gehe ich wieder ins Studio. Also diese Woche ist schon sehr dicht." Die zwei Konzerte sind am Mittwoch in St. Pölten (Sonnenpark) und am Freitag im Wiener Orpheum. Da bleibt für den 36-jährigen Wiener nicht einmal Zeit, am Weg zu den Konzerten zur Ruhe zu kommen. Deshalb liebt er es auch so in Deutschland zu spielen: "Das taugt nicht jedem, aber mir gefällt es tatsächlich, denn ich kann gut im Auto schlafen, gut denken und arbeiten. Ich muss ja auch nicht selbst fahren."
Trotz manchmal kompletter Sprachproblemen ist Der Nino auch bei unseren Nachbar ein Hit
In Deutschland wird Nino Mandl, wie der Musiker bürgerlich heißt, mittlerweile ähnlich kultig verehrt wie zu Hause. "Ich glaube die Deutschen, die zu unseren Konzerten kommen, stehen ein bisschen auf die Wiener Szene, das ist mir schon aufgefallen. Unsere Musikszene wirkt auf die einfach ein bisschen dreckiger und räudiger." Das kann aber auch an der Sprachbarriere liegen: "Sobald ich mal ein bisschen Dialekt singe, versteht man es in Lüneburg nicht mehr so wirklich. Ich war letztens in Freiburg, dort habe ich mit der Band gespielt und nach dem Konzert hat mir eine junge Frau, die aus Russland stammt, gesagt: Sie hat kein Wort verstanden vom Text, aber die Musik hat ihr getaugt und das freut mich dann schon immer wieder."
Was Nino an den vielen und langen Autofahrten neben dem Schlafen auch genießt, ist das gemeinsame Musikhören: "Unsere Schlagzeuger ist dann der DJ und er hat einen sehr durchmischten Musikgeschmack, auch arge Sachen, wie japanische Girl-Rockbands aus den 60ern, aber auch gerne Klassik oder so." Nur eine Sache will Der Nino aus Wien nie hören müssen: Seine eigene Musik: "Ich mag das echt nicht, ich höre mir grundsätzlich nicht wahnsinnig gerne die eigenen Sachen an." Für andere Musiker ist das ein Highlight, für ihn ein No-Go: "Ich mache die Musik ja schon und sie taugt mir auch. Ich singe die Lieder und geschrieben habe ich sie auch. Aber es würde echt zu weit gehen, wenn ich sie mir auc noch dauernd anhören würde. Da höre ich dann doch eher David Bowie…"
Und dazu wird Der Nino aus Wien in den nächsten Wochen noch sehr viel Gelegenheit haben. nach den beiden Konzerten geht es für zwei Wochen wieder ins Studio um an der nächsten Platte zu arbeiten. Ende November stehen wieder Auftritte in Salzburg und Bayern an, bevor er mit seiner Band am 27. November im Wiener Rabenhof, am 30. November beim Heurigen Hirt im Wiener Kahlenbergerdorf und am 1. Dezember in der Bühne im Hof in St. Pölten auftreten wird. Dann ist Schluss für heuer und Der Nino hat sich diese Pause auch wirklich verdient!