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"Ich habe Angst" – so reagieren ukrainische Sport-Stars

Die russische Invasion macht den ukrainischen Sportlern zu schaffen. Fußballer, Ex-Profis und und der Bürgermeister von Kiew äußern sich.

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Roman Jaremtschuk jubelte in der Champions League mit dem Ukraine-Wappen. Nur wenige Stunden später marschierten russische Truppen in seinem Heimatland ein.
Roman Jaremtschuk jubelte in der Champions League mit dem Ukraine-Wappen. Nur wenige Stunden später marschierten russische Truppen in seinem Heimatland ein.
imago images

Der russische Angriff auf die Ukraine lässt auch die Sportwelt nicht kalt. Die ukrainischen Sportstars melden sich auf Social Media zu Wort und geben sich kämpferisch. Das aktuellste Beispiel ist Fußball-Profi Roman Jaremtschuk. Dieser spielte mit Benfica Lissabon am Mittwochabend in der Champions League 2:2 gegen Ajax Amsterdam und erzielte den letzten Treffer des Spiels. Im Anschluss zog der 26-jährige Ukrainer sein Match-Trikot aus, zeigt sein Unterleibchen. Darauf zu sehen: das Ukraine-Wappen.

"Ich wollte mein Land unterstützen. Ich habe viel darüber nachgedacht und ich habe Angst vor der Situation. Der Verein unterstützt mich, sie haben mit mir gesprochen und wollten alles tun, um mir zu helfen", sagte Jaremtschuk bei CNN Portugal.

Der ehemalige Tennis-Profi Alex Dolgopolow schreibt, man möge für die Ukraine beten. "Meine Heimatstadt Kiew und die ganze Ukraine wird gerade attackiert. Die Bombardierung hat in der Nacht begonnen", schreibt der 33-Jährige.

"Ganze zivilisierte Welt ist besorgt"

Auch Oleksandr Sintschenko, Star-Verteidiger von Manchester City, äußerte sich. Auf Instagram zeigte er sich kämpferisch: "Mein Land gehört den Ukrainern und niemand wird es sich jemals aneignen können." Und weiter schrieb der 25-jährige Ukrainer: "Die ganze zivilisierte Welt ist besorgt über die Situation in meinem Land. Das Land, in dem ich geboren und aufgewachsen bin und dessen Farben ich in den internationalen Sportarenen verteidige. Das Land, das wir versuchen zu verherrlichen und zu entwickeln. Ein Land, dessen Grenzen intakt bleiben müssen."

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    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    SERGEY BOBOK / AFP / picturedesk.com

    Brasilianische Spieler der ukrainischen Klubs Schachtar Donezk und Dinamo Kiew fürchten derweil um ihr Leben. Sie haben sich in einem Hotel per Video an die brasilianischen Behörden gewandt und bitten um Hilfe, das Land verlassen zu können. Kein Wunder, wird die ukrainische Fußballliga wegen der Geschehnisse für mindestens 30 Tage unterbrochen. Die Premyer Liga hätte am Freitag nach der Winterpause ihren Spielbetrieb eigentlich wieder aufnehmen sollen.

    Auch der ehemalige Fußball-Star Andrij Schewtschenko äußerte sich via Social Media: "Die Ukraine ist mein Vaterland! Ich war immer stolz auf mein Volk und mein Land. Wir haben viele schwierige Zeiten durchgemacht, und in den letzten 30 Jahren haben wir uns als Nation geformt!" Man sei eine Nation aufrichtiger, fleißiger und freiheitsliebender Bürger. Und der 45-Jährige schloss mit den Worten: "Heute ist für uns alle eine schwierige Zeit. Aber wir müssen uns zusammenschließen. In Einheit werden wir siegen. Ehre der Ukraine!"

    Klitschko hat bereits an den Waffen trainiert

    Der ehemalige Box-Weltmeister Vitali Klitschko ist heute Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Auch der 50-Jährige fühlt sich und seine Mitmenschen bedroht. Noch am Montag hatte er von Verbündeten der Ukraine harsche Sanktionen gegen Russland gefordert – ohne Verzögerung. "Russland hat alle Normen des Völkerrechts vernichtet und das Land im Zentrum Europas in Stücke gerissen. Es zeigt keine Absicht, seinen Angriff zu stoppen." Er sollte recht behalten.

    Im Interview mit 20 Minuten sagte Klitschko, er und sein Bruder Wladimir hätten bereits an den Waffen trainiert: "Als ehemaliger Militär, als ukrainischer Soldat, habe ich versprochen, meine Heimat zu verteidigen. Wenn es also zum Schlimmsten kommt, habe ich keine andere Wahl, als das zu tun. Mein Bruder hat es schön gesagt: Es gibt keine bessere Motivation als die Liebe. Unsere Liebe zur Heimat, zu unserer Stadt, zu unseren Familien – das gibt uns unglaublich viel Kraft."

    Die deutsche Boulevard-Zeitung "Bild" hat sich geweigert, den russischen Sponsor Gazprom auf den Schalke-Trikots zu zeigen. Stattdessen prangt in der Printversion und auf der Website auf den Shirts der Spruch "Freiheit für die Ukraine". Der Klub selbst erschien am Donnerstag ohne Gazprom-Werbung auf der Ausrüstung zum Training.

    Derweil hat der von den USA im Zuge des Ukraine-Konflikts mit Sanktionen belegte Geschäftsmann Matthias Warnig sein Mandat im Aufsichtsrat von Schalke 04 niedergelegt. Das teilte der Klub am Donnerstag mit. Warnig ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Nord Stream 2 AG, die eine Tochterfirma des russischen Energiekonzerns Gazprom ist.

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      (Bild: Screenshot)
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