Politik
Ibiza-Affäre: So gut war das Video versteckt
Ein leitender Ermittler erklärt das Kriminal-Puzzle um das Ibiza-Video, in dem sich Ex-FPÖ-Chef Strache gegenüber einer vermeintlichen Oligarchennichte um Kopf und Kragen redet.
"Klassische kriminalistische Schule hat uns zum Erfolg geführt", sagt der operative Leiter der "Soko Tape", Dieter Csefan, zu den Ibiza-Ermittlungen. Demnach war der Datenträger mit 12 Stunden Video,- und 8 Stunden Audio-Aufnahmen in einer Wohnung versteckt. "Wir mussten dort einige Dinge verändern, um zum Versteck zu gelangen. Ein nicht unmittelbar an der Aufnahme beteiligter Komplize hat uns freiwillig hingeführt", so Csefan. Eine Kronzeugen-Regelung gibt es für die hilfreiche Person freilich keine.
Zusammenschnitt barg die "Bombe"
Inhaltlich sollen nach der ersten Durchsicht des Materials keine weiteren strafrechtlichen Verfehlungen erkennbar sein. Die brisantesten Aussagen sollen auf dem bereits bekannten Video-Zusammenschnitt erkennbar sein. Ermittler sprechen davon, dass keine wirkliche "Bombe" platzen wird.
Mikrofone in Kaffeebechern verborgen
Die von Andreas Holzer geleitete "Soko Tape" wird noch einige Wochen brauchen, bis der gesamte Inhalt des Videos zu Papier gebracht ist. Viele Kameras und Mikrofone, in Kaffeebechern oder Lichtschaltern, lieferten Aufnahmen, die übereinandergelegt werden müssen – eine Arbeit, die viel Akribie erfordert. Dann wird der Ermittlungsakt an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, die es wohl dem Ibiza-Untersuchungsausschuss zur Verfügung stellen wird.
Brisant: Die Soko hat nicht nur das Ibiza-Video sichergestellt, sondern auch Aufnahmen von vorangegangenen und folgenden Treffen einzelner Akteure in Wien, darunter auch mit der "Oligarchennichte".