Schifffahrt beeinträchtigt

Huthi-Attacken haben gravierende Folgen für Welthandel

Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Frachter im Roten Meer bringen den Welthandel durcheinander. Schon jetzt ist der Ölpreis um 4 Prozent angestiegen.

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Huthi-Attacken haben gravierende Folgen für Welthandel
Zahlreiche Reedereien haben angekündigt, den Verkehr im Roten Meer vorerst einzustellen. (Symbolbild)
IMAGO/Martin Wagner

Wegen Angriffen der jemenitischen Huthi-Rebellen mit Drohnen und Raketen auf Handelsschiffe im Roten Meer ist der Schiffsverkehr in der wichtigen Handelsstraße seit Wochen beeinträchtigt. Zahlreiche Reedereien haben inzwischen beschlossen, eine der verkehrsreichsten Schifffahrtsrouten der Welt zu meiden. Das hat für dich als Konsument wohl bald Folgen. Ein Überblick:

Was im Roten Meer los?

In den letzten Wochen griffen Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe auf dem Weg durch die Meerenge Bab al-Mandeb an. Diese schmale Passage trennt die arabische Halbinsel von Afrika und verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden – und somit dem Indischen Ozean.

Der Iran sei "mit den Huthis dran, die ganze Schifffahrt im Roten Meer zu überprüfen, um diese Ziele auszusuchen", erklärt Roland Popp, Sicherheitsexperte der Militärakademie an der ETH Zürich, gegenüber srf.

Warum ist die Route im Roten Meer so wichtig?

Schiffe von Europa nach Asien oder umgekehrt wählen die Route vom Mittelmeer über den Suezkanal, das Rote Meer, Bab al-Mandeb, den Golf von Aden bis zum Indischen Ozean. Der Suez-Kanal ist der schnellste Seeweg und besonders wichtig für den Transport von Öl und Flüssigerdgas (LNG). Wichtig ist die Route auch für den Handel aller Arten von Konsumgütern: Es werden Containerschiffe mit Elektrowaren, Kleidung, Schuhen und Sportausrüstung transportiert.

Jährlich passieren rund 20.000 Schiffe den Suezkanal. Laut der Internationalen Schifffahrtskammer (ICS) werden zwölf Prozent des Welthandels über das Rote Meer abgewickelt.

Orange Linie: Die kurze Route von Europa nach Asien (oder umgekehrt). Die blaue Linie zeigt eine 3500 Seemeilen längere Route über den Kap der Guten Hoffnung in Südafrika.
Orange Linie: Die kurze Route von Europa nach Asien (oder umgekehrt). Die blaue Linie zeigt eine 3500 Seemeilen längere Route über den Kap der Guten Hoffnung in Südafrika.
X/Veson Nautical

Die Reise dauert laut dem Portal "Veson Nautical" zwischen 25 und 26 Tagen. Meidet man die Route über das Rote Meer und wählt die 3500 Seemeilen längere Route über den Kap der Guten Hoffnung in Südafrika, dauert die Reise 34 Tage.

Welche Folgen hat das für die Wirtschaft?

"Für ein durchschnittliches Schiff, das von Asien nach Europa fährt, könnten sich die Treibstoffkosten um 300.000 bis 400.000 Dollar erhöhen", sagt Andreas Krieg, Professor am King’s College in London. Dadurch verursachte Preissteigerungen für Waren dürften sich allerdings erst in einigen Monaten bemerkbar machen.

Die längeren Handelsrouten können auch dazu führen, dass Güter nicht rechtzeitig ankommen und es zu Produktionsausfällen kommt. Der Möbelriese Ikea hat bereits davor gewarnt, dass sich die Lieferung von Produkten verzögern könnte, wenn die Lieferunterbrechung anhält.

Infolge der Angriffe des britischen und des US-Militärs gegen die Huthi-Rebellen stieg am Freitag der Ölpreis um vier Prozent an. "Die Befürchtung auf dem Ölmarkt ist, dass sich die Region auf einem unvorhersehbaren Eskalationspfad befindet", sagt Bjarne Schieldrop von der SEB Bank.

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