Über eine Million betroffen

"Hungrig ins Bett" – so grassiert Armut in Österreich

Mehr als eine Million Menschen können sich laut einer aktuellen Studie in Österreich nicht genug zu essen kaufen und sind "ernährungsarm".

André Wilding
"Hungrig ins Bett" – so grassiert Armut in Österreich
Jeder 9. Österreicher ist akut von Armut betroffen.
Getty Images (Symbolbild)

In Österreich sind 1,1 Millionen Menschen von sogenannter "Ernährungsarmut" betroffen – das zeigt die erste heimische großangelegte Studie zu dem Thema von der Gesundheit Österreich GmbH.

Über eine Million Personen in der Alpenrepublik haben also so wenig Geld, dass sie zu wenig Essen oder nur Lebensmittel mit unzureichender Qualität kaufen können. 420.000 von ihnen müssen Mahlzeiten sogar ausfallen lassen oder haben mehrere Tage gar kein Essen.

Billige und ungesunde Lebensmittel

"Das heißt, dass ich primär nur billige, eintönige und ungesunde Lebensmittel einkaufen kann und ich muss extrem auf den Preis schauen, wenn ich im Supermarkt bin", erklärt Studienleiterin Andrea Schmidt am Donnerstag im Ö1-Journal.

Tragisches Beispiel: eine Mutter muss vorher dreimal überlegen, wenn sie frisches Obst in den Einkaufswagen legen möchte. "Weil man zuerst auch darauf schaut, ob man die Stromrechnung und die Miete bezahlt hat", so Schmidt.

"Leerer Kühlschrank"

Mehr als 400.000 sind laut der Studie dabei schwer von "Ernährungsarmut" betroffen. "Das sind Menschen, die einen leeren Kühlschrank haben", sagt die Studienleiterin gegenüber dem Ö1-Journal.

Diese Menschen müssten eben oft mehrere Mahlzeiten ausfallen lassen und würden auch hungrig ins Bett gehen. Besonders betroffen sind laut der Studie junge Menschen, Kranke, Niedrigqualifizierte und Arbeitslose.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Mehr als eine Million Menschen in Österreich leiden unter "Ernährungsarmut", was bedeutet, dass sie sich nicht genug zu essen leisten können
    • Viele von ihnen müssen Mahlzeiten ausfallen lassen oder haben einen leeren Kühlschrank, da sie sich nur billige und ungesunde Lebensmittel leisten können
    • Besonders betroffen sind junge Menschen, Kranke, Niedrigqualifizierte und Arbeitslose
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