Angst vor "falscher Freundin"
Hundebox-Mama: Stricken und Karlich-Show im Häf’n
Sie sperrte ihren Sohn in eine Hundebox, quälte ihn fast zu Tode. Im Gefängnis vertreibt sich die 33-Jährige nun die Zeit mit Stricken und Fernsehen.
Nach dem aufsehenerregenden Folter-Prozess sitzt eine 33-Jährige aus Waidhofen an der Thaya, genau wie ihre mutmaßliche Komplizin (40), seit Ende Februar im Maßnahmenvollzug in Asten (OÖ). Die 33-Jährige soll ihrer Bekannten hörig gewesen sein, mit ihrer Hilfe den eigenen Sohn fast zu Tode gequält haben. Der 12-Jährige wurde immer wieder geschlagen, in eine Hundebox eingesperrt, mit kaltem Wasser übergossen. Er wäre fast verhungert, überlebte nur mit viel Glück – wir berichteten. Dafür fasste das "Horror-Duo" 20 bzw. 14 Jahre Haft aus, beide Frauen wurden eingewiesen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Karlich-Show als Lichtblick
"Wir haben Berufung gegen die Strafhöhe eingelegt", so Top-Verteidigerin Astrid Wagner. Für ihre Mandantin ist der Alltag im Maßnahmenvollzug in Asten grau wie die Häf’n-Mauer. Die 33-Jährige ist in der Wäscherei beschäftigt. Ansonsten soll sich die Waldviertlerin ihre Tage immer wieder einmal mit Handarbeiten verkürzen. Sie soll beispielsweise gerne und gut stricken, wird berichtet. Fernsehen darf sie ebenfalls – auf dem kleinen TV-Gerät schaut die Waldviertlerin am liebsten Seifenopern. Die Show von ORF-Star Barbara Karlich "Talk um 4" bringt etwas Leben in die Zelle.
Nur ein Besucher kommt
Denn Besuch bekommt sie in der Justizanstalt fast keinen. Nur der Vater schaut ab und zu bei seiner Tochter im Häf’n vorbei. Aber auch er sieht die 33-Jährige nur hinter Glas, Tischbesuch ist nicht erlaubt. Zum Glück für den Vater ist der kleine Ort gut erreichbar, liegt direkt an der Westautobahn (A1).
Angst vor alter Bekannter
Ihre ehemalige "Einflüsterin" wird die 33-Jährige auch im Häf’n nicht los. Die ehemals beste Freundin (40) sitzt nur ein paar Zellen weiter im Maßnahmenvollzug in Asten ein. Die verurteilte Mutter fürchtet sich angeblich vor ihrer alten Bekannten. Diese soll nämlich auch im Zellentrakt manipulatives Verhalten an den Tag legen und Mithäftlinge herum kommandieren. "Ein schwerer Fall von toxischer Beziehung", so Anwältin Astrid Wagner.