"Einzige Impfung gegen Krebs"
HPV-Impfung soll bis 30. Geburtstag kostenlos werden
Mindestens 80 Prozent aller Frauen und Männer infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Bei einigen führt die Erkrankung zu Krebs.
Pünktlich zum internationalen HPV-Tag haben sich Gesundheitsministerium und die Gesundheits-Landräte mit der Unterstützung des Dachverbands der Sozialversicherungsträger geeinigt: Die kostenlose HPV-Schutzimpfung soll ausgeweitet werden. Bis Ende 2025 sollen auch junge Erwachsene unter 30 die HPV-Impfung kostenlos nachholen können.
"Die HPV-Impfung ist die einzige Impfung gegen Krebs. Sie rettet Jahr für Jahr viele Menschenleben in Österreich", sagt Gesundheitsminister Johannes Rauch. Gesundheit dürfe keine Frage des Einkommens sein. Auch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker zeigte sich erfreut. Er setze sich dafür ein, dass alle Impfungen, die vom Nationalen Impfgremium empfohlen sind, ein "selbstverständlicher Teil der Sozialversicherung und damit kostenlos werden.”
Großer Andrang
Beschlüsse zur Erweiterung des öffentlichen Impfprogramms sollen voraussichtlich im April fallen. Durch die jüngste Gesundheitsreform stehen laut Ministerium jährlich 90 Millionen Euro zusätzlich für das öffentliche Impfprogramm zur Verfügung.
Seit Februar 2023 vergangenen Jahres ist die HPV-Impfung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom 9. bis zum 21. Geburtstag kostenlos verfügbar. Offenbar ist das Angebot gut angekommen. Die Zahl der Impfungen hat sich seither fast verdoppelt. Im elektronischen Impfpass wurden rund 106.000 Schutzimpfungen dokumentiert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es knapp 56.000.
400 bis 500 Krebserkrankungen pro Jahr
Humane Papillomaviren (HPV) sind sehr weit verbreitet. Mindestens 80 Prozent aller Frauen und Männer infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. In Österreich erkranken jährlich zwischen 400 und 500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Knapp die Hälft stirbt daran. EU-weit ist Gebärmutterhalskrebs die zweithäufigste Krebserkrankung von Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass für 90 Prozent der Fälle Humane Papillomaviren (HPV) verantwortlich sind. Auch andere Krebserkrankungen im mittleren Rachenraum und an den Geschlechtsorganen werden durch HP-Viren ausgelöst. Sie betreffen sowohl Männer als auch Frauen. Die Übertragung findet durch Haut-zu-Haut-Kontakt statt und kann durch die Verwendung von Verhütungsmitteln nicht verhindert werden. Eine Infektion kann vorerst unbemerkt verlaufen und erst viele Jahre später zu einer Erkrankung führen.