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HP Omen 16 im Test – Gaming-Gerät erster Güte
Die Gaming-Laptops HP Omen haben sich zurecht einen Platz unter den besten mobilen Gaming-Plattformen erarbeitet. So auch der HP Omen 16.
Während demnächst der HP Omen 16 in seiner 2022er-Ausstattung auch hierzulande aufschlagen sollte, hat sich "Heute" das 2021er-Modell des Gaming-Laptops genauer angesehen. Im Vergleich zu bisherigen Omen-Geräten hat HP dabei Prozessor (bis zu AMD Ryzen 9 5900HX oder bis zu Intel Core i7-11800H) sowie Grafikprozessor (AMD RDNA 2 Architektur oder bis zu NVIDIA GeForce RTX 3070) mächtig aufgemotzt und ein 16,1 Zoll großes Display in ein nur 15,6 Zoll großes Gehäuse verbaut. Der Designsprache bleibt HP beim Omen 16 dagegen treu, es gibt nur kleine optische Neuerungen.
Das Aluminiumgehäuse fühlt sich wieder extrem wertig an und zeigt sich kratzfest sowie Fingerabdruck-abweisend. Gleiches gilt für den Kunststoffrahmen rund um das Display, der auf den ersten Blick ebenfalls wie Metall aussieht. Beim Auf- und Zuklappen gibt es weder Wackler noch Geräusche. Zudem lässt sich der Laptop mit nur einer Hand aufklappen, die Scharniere sind aber stark genug, um das Display in einem bestimmten Winkel zu halten und verstellt sich nicht bei jedem Stoß. Auffällig: Das Display erscheint im Vergleich zum kleineren Omen-Modell riesig, das Gehäuse ist aber nicht viel größer.
Hoher Preis, und dennoch ein Schnäppchen
Gleiches gilt für das Gewicht. Der Omen 16 bringt etwas über zwei Kilogramm auf die Waage – nicht wenig, aber er ist doch überraschend leicht für seine Größe. Apropos überraschend: Den Omen 16 gibt es je nach Ausstattung für teils weit unter 2.000 Euro und auch die Maximalvariante schießt nicht über diese Marke hinaus. Das ist recht viel Geld, angesichts der gebotenen Leistung ist der Gaming-Laptop aber ein echtes Schnäppchen, das gut verarbeitet ist und umso mehr Power unter der Haube hat. Im Test entstand nie der Eindruck, dass der Hersteller an manchen Stellen gespart hat, im Gegenteil!
Der Laptop bietet einige Hingucker wie das bunt beleuchtete Tastaturfeld, die futuristisch anmutende Tastenbeschriftung, den O16-Schriftzug oder das spiegelnde Logo mit Farbverlauf außen am Gehäuse – dennoch ist er im Vergleich zu anderen Gaming-Geräten eher schlicht ausgefallen und geht deswegen sogar als Business-Notebook durch. Dem Gewicht und der Größe (37 x 25 x 2,8 Zentimeter) geschuldet wird es aber eher ein Gaming-Device bleiben, denn mit dem Zubehör wie Maus oder Netzteil kommt man schnell über die drei Kilogramm. Klasse: In Sachen Anschlüsse ist man fast perfekt versorgt.
Jede Menge Anschlussmöglichkeiten
Es gibt am Omen 16 gleich drei USB-A-Ports (3.2) sowie einen USB-C-Port, weiters einen Thunderbolt 4 mit USB-4-Type-C-Anschluss, einen HDMI-Anschluss, einen SD-Kartenschacht und einen LAN-Anschluss sowie je nach Modell einen Mini-Display-Port oder einen Kopfhörer-/Mikrofon-Kombianschluss. Kabellos unterstützt der Omen 16 den schnellen WLAN-Standard Wi-Fi 6. Geschmackssache bei der Webcam mit 0,9 Megapixel und einem Aufnahmewinkel von 88 Grad: Eine mechanische Abdeckung gibt es nicht. Auch einen Fingerabdrucksensor, etwa zum Entsperren, sucht man vergeblich.
Das "Heute"-Testgerät ist am oberen Ende der Leistungsskala zu finden. Im Inneren werken ein AMD Ryzen 7 5800H Prozessor (bis zu 4,4 GHz maximale Boost-Taktung) neben 16 Gigabyte DDR4 Arbeitsspeicher und einer dezidierten NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop-GPU. Damit sind auch neue Gaming-Highend-Effekte wie Raytracing, ein perfektes Hochskalieren des Bildes oder eine besonders hohe Framerate möglich. Die technische Ausstattung ist dabei so gut, dass selbst aktuellste Spiele flüssig laufen, ohne dass der Omen 16 dabei sonderlich warm wird. Bedeutet auch: Meist ist der Laptop flüsterleise.
Toll abgestimmter Laptop mit gutem Klang
Super gelungen ist HP die Belüftung des Laptops, selbst nach zwei, drei Stunden ohne Pause in Games wie "Hitman III" oder "Zombie Army 4" ist der Omen 16 handwarm, aber nicht heiß, und bläst monoton vor sich hin, statt das Gebläse richtig aufzudrehen. Einen tollen Eindruck machen auch die Lautsprecher, die schon von Werk aus super abgestimmt (wie auch Display und Leistung!) sind und durch einen kräftigen, aber nicht zu starken Bass sowie ausgeglichenen Höhen und Mitten positiv auffallen. Es handelt sich um einen der wenigen Laptops, bei dem man auf Kopfhörer durchaus verzichten kann.
Super gelungen ist beim Omen 16 auch die Tastatur. Trotz geringer Hubwege ist das Feedback knackig, außerdem gibt es kein Klacken und kein Klappern, das auf Dauer störend werden könnte. Fast Pflicht ist das freistehende Pfeiltasten-Feld statt eines Nummernblocks. Die RGB-Beleuchtung mit vier Zonen leuchtet ohne sichtbare Störeffekte und die Farben gehen fast fließend ineinander über – sie kann über ein Einstellungsmenü zudem angepasst oder abgeschaltet werden. Ungewohnt zäh funktionierte dagegen das Touchpad mit leicht verzögerten Aktionen und einem etwas stärker notwendigen Druck.
Leistung und Display als die größten Highlights
Das Highlight des Geräts ist neben der fantastischen Leistung auch das Display. Es liefert WQHD-Auflösung (2.560 x 1.440 Pixel) mit einer Bildfrequenz von bis zu 165 Frames per Sekunde, zudem ist der IPS-Bildschirm auch problemlos in sehr hellen Umgebungen und sogar bei Sonneneinstrahlung ablesbar. Auch bei der Blickwinkelstabilität gibt es nichts auszusetzen. Zockt man moderne Spiele, darf man sich über ein grandios scharfes, kontrastreiches und superflüssiges Bild freuen. Außergewöhnlich gut für die Preisklasse sind auch die atemberaubende Farbwiedergabe und die hohe Helligkeit.
Touch-Eingaben unterstützt das Display nicht, das hätten wir aber genauso wenig erwartet wie benötigt. Der maximale Öffnungswinkel des Gehäuses beträgt knapp über 140 Grad – dann ist selbst mit etwas stärkerem Druck Schluss. Wieder zeigt sich dabei, wie gut die Scharniere des Geräts gelungen sind – der Laptop ist hervorragend verarbeitet. Bleibt am Schluss noch die Akkulaufzeit. Und auch bei der überzeugt der HP Omen 16 auf ganzer Linie. Zockt man Standard-Spiele, läuft der Omen etwas mehr als neun, unter Maximallast etwas mehr als 7,5 Stunden. Voll geladen wird in 70 Minuten.
Außen schick, innen alles andere als zahm
Der HP Omen 16 ist ein positives Überraschungspaket für Gamer. Kritikpunkte halten sich mit dem fehlenden Fingerabdrucksensor, der schwachen Webcam oder der nicht vorhandenen Kamera-Abdeckung in fast lächerlich kleinen Grenzen. Dem gegenüber steht eine Gaming-Leistung, die fast zu gut für den Preis ist. Die Verarbeitung ist hervorragend, im Test überzeugte vor allem das nur leicht futuristische Design, das den Laptop nicht nur als Gaming-Maschine einsetzbar macht. Weniger zahm geht es im Inneren zu, die technische Ausstattung nimmt es mit den aktuellen Videospielen auf.
AMD Ryzen 7 5800H und Nvidia RTX 3070 feuern aus vollen Rohren, wobei der Rest rundum toll auf die gigantische Leistung abgestimmt ist. Das Display ist gestochen scharf, farbenfroh und kommt auf spektakuläre FPS-Raten von bis zu 165. Gleichzeitig arbeitet die Kühlung so gut, dass der Omen 16 weder Lautstärke-, noch Hitzeprobleme bekommt. Vergleicht man am Schluss noch den Preis mit der gebotenen Leistung, dann muss gesagt werden: Der Omen 16 ist ein äußerst stark ausgestatteter Gaming-Laptop, dessen Preis mehr als nur fair ist und der mobile Zocker vollends zufrieden stellen wird.