Hilfe für Obdachlose
"Housing First" – 1.000 Menschen erhalten Mietwohnung
Eine neue Initiative will obdachlosen Menschen helfen. Rund 1.000 Menschen sollen nach dem Motto "Housing First" eine Mietwohnung erhalten.
Laut Statistik Austria gab es im Jahr 2021 rund 20.000 registrierte Obdachlose in Österreich, fast 20 Prozent entfielen dabei auf Wien. Die Faktoren, die zu Wohnungslosigkeit führen können, sind vielfältig: Armut, Lebenskrisen, explodierende Kosten oder das Ende eines befristeten Mietvertrags zählen dazu.
Aktuell 40.000 Menschen obdachlos
Eine neue Initiative der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) setzt hier nicht auf Übergangslösungen, sondern auf die eigenen vier Wände. Rund 1.000 Menschen in Österreich sollen nach dem Motto "Housing First" eine Mietwohnung erhalten. Das Sozialministerium fördert das Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) mit 6,6 Millionen Euro, berichtet die APA.
Niemand in Österreich braucht auf der Straße schlafen, lautet das Ziel. In Österreich seien bis zu 300.000 Menschen einmal im Leben von Wohnungslosigkeit betroffen, sagte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) am Montag bei der Präsentation. Das könne auch bedeuten, dass man bei Freunden unterkommen müsse oder "Couchsurfing" betreibe, sagte der Minister. BAWO-Obfrau Elisabeth Hammer schätzt, dass es aktuell bis zu 40.000 obdachlose Personen gibt.
512 Wohnungen
Das Projekt "housing first österreich – zuhause ankommen" wird in Kooperation mit den gemeinnützigen Bauvereinigungen sowie Sozialorganisationen umgesetzt. Mit dabei sind sieben Bundesländer. Insgesamt sollen innerhalb eines Jahres 512 Wohnungen vergeben werden. Im Fokus stehen laut Hammer vor allem Familien und Frauen mit Kindern.
Die Vergabe soll nach Dringlichkeit erfolgen, wobei die Verträge zeitlich unbefristet sind. Statt in Notquartieren oder Übergangswohneinrichtungen unterzukommen, wird wohnungslosen Menschen direkt eine eigene Wohnung vermittelt. Sie unterschreiben einen eigenen Mietvertrag und kommen selbst für die Miete auf. Für die Betroffenen werden Finanzierungsbeiträge, Umzugskosten und Kautionen übernommen. Sozialarbeiterinnen und -arbeiter begleiten Betroffene nach Bedarf.