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Hotelbetreiberin fordert im ORF: "Lockdown für alle"
Die Corona-Zahlen schießen weiterhin in die Höhe. Nun schreien auch Hotelbetreiber auf und fordern einen Lockdown für alle.
Während in Salzburg triagiert wird und in Oberösterreich Corona-Leichen in den Spitalsgängen platziert werden müssen, steigen die Infektionszahlen weiterhin rasant an. Heute, Mittwoch, wurden 14.416 Neuinfektionen und 41 Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet. Angesichts der dramatischen Situation fordern immer mehr Experten und Expertinnen, aber auch Politiker und Politikerinnen den Lockdown für alle. Auch viele Hoteliers zeigen sich fassungslos über die derzeitige Corona-Situation in Österreich.
Mehr Stornierungen als Buchungen
Eine davon ist Petra Nocker-Schwarzenbacher, ehemalige Hotelierssprecherin der Wirtschaftskammer und selbst Hotelbetreiberin in Salzburg. "Der Wettlauf mit der Zeit wurde verloren. Ich bin klar für einen Lockdown, um auch das Gesundheitssystem zu entlasten. Was wir aus touristischer Sicht brauchen ist, dass wir die Zahlen runterdrücken. Bei den Zahlen geben wir momentan ein verheerendes Bild ab," so Nocker-Schwarzenbacher in der "ZiBNacht". Da Österreich wieder als Corona-Hochrisikogebiet gilt, gibt es laut der Betreiberin des Hotels Brückenwirt in St. Johann im Pongau auch fast keine Anfragen von Touristen.
Dass der Lockdown für alle "eine unpopuläre Maßnahme" ist, wäre laut der Hotelbetreiberin allen klar. "Letztendlich muss man aber schauen, was das Land braucht. Man muss jetzt reagieren. Das Gesundheitssystem ist am Anschlag. Auch die Touristiker werden zunehmend nervös. Wir haben mehr Stornierungen als Buchungen." Sollte die kommende Wintersaison nicht gerettet werden können, lautet Nocker-Schwarzenbachers Diagnose: "Wenn wir einen zweiten Winter wieder verlieren, heißt es: Gute Nacht, Tourismusstandort Österreich."
„"Viele Gäste weichen in Nachbarländer mit einer zur Zeit stabileren Corona-Situation aus, etwa Südtirol. Die Branche benötiget jedenfalls finanzielle Hilfe und Unterstützung, denn eine zweite, verlorene Wintersaison ist für die Betriebe und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betriebswirtschaftlich nicht mehr machbar.““
Auch Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbands Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich, sieht die Lage ähnlich. "Die aktuelle Situation ist enorm schwierig und belastend. Entscheidend ist jetzt - sowohl im Hinblick auf die Gesundheitssituation als auch aus touristischer Sicht - die Inzidenzzahlen zu senken und die vierte Welle zu brechen. Den Weg dorthin vorzugeben, ist Aufgabe der Politik, in enger Abstimmung mit Virologen, Epidemiologen, Statistikern und den betroffenen Branchen", so Kraus-Winkler gegenüber "Heute".
Dass es mehr Stornierungen als Buchungen gibt, kann die Obfrau ebenfalls bestätigen. "Nach einer guten Buchungssituation Anfang des Herbstes, sehen sich unsere Betriebe nun mit einer enormen Stornowelle und einem Stillstand bei den Neubuchungen konfrontiert. Viele Gäste weichen in Nachbarländer mit einer zur Zeit stabileren Corona-Situation aus, etwa Südtirol. Die Branche benötigt jedenfalls finanzielle Hilfe und Unterstützung, denn eine zweite, verlorene Wintersaison ist für die Betriebe und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betriebswirtschaftlich nicht mehr machbar.“