Beschwerliche Bahnfahrt
"Horrorwagon 404" – Comedy-Star erlebt Chaos in ÖBB-Zug
Alle Wege führen nach Rom: Ein berühmter Comedian fuhr mit dem Zug in die Ewige Stadt. Kein Witz: Die Reise erwies sich als besonders mühsam.
Wer eine Reise macht, hat etwas zu erzählen. Wie zum Beispiel Benedikt Mitmannsgruber (27), Comedy-Star aus Liebenau (Bez. Freistadt). Der modische Mühlviertler – erst kürzlich im "Heute"-Interview ausführlich beefragt – fuhr mit seiner Lebensgefährtin per ÖBB-Zug nach Rom. Der Weg in die Ewige Stadt gestaltete sich ziemlich mühsam und nervenaufreibend. Der Ausflug bot ausreichend Stoff für eine bizarre Tragikomödie.
Nachtzug nach Rom
In einem Facebook-Posting lässt der humorvolle Zeitgenosse mit rötlichem Kult-Schnauzer und Norweger-Pulli seinem Ärger freien Lauf: "Meine Freundin und ich sind gestern mit dem Nachtzug nach Rom gefahren und die ÖBB hat sich in Sachen Zuverlässigkeit wieder einmal selbst übertroffen", schildert er seine Erlebnisse.
„Die ÖBB hat sich in Sachen Zuverlässigkeit wieder einmal selbst übertroffen.“
Zwei Monate vor Reiseantritt buchte Mitmannsgruber ein privates Abteil für sich und seine Partnerin. Doch die Vorfreude auf die Bella Città änderte sich jedoch urplötzlich: "Als wir in Linz in den Nightjet eingestiegen sind, haben wir relativ schnell bemerkt, dass unser privates Abteil gar nicht existiert." Und: "20 andere Fahrgäste hatten das selbe Problem und saßen verzweifelt im Horrorwaggon 404." Wer kennt sie nicht, die berühmte Fehlermeldung 404 am Computer ...
Waggons vertauscht
Für die beiden Passagiere kam es dann noch schlimmer: "Nach ungefähr einer Stunde, die meine Freundin und ich sitzend auf unserem Koffer verbrachten, erklärte uns der Schaffner, dass die ÖBB in Wien die Waggons vertauscht hätte (offenbar ist die SPÖ dafür zuständig)."
„Nach ungefähr einer Stunde, die meine Freundin und ich sitzend auf unserem Koffer verbrachten, erklärte uns der Schaffner, dass die ÖBB in Wien die Waggons vertauscht hätte (offenbar ist die SPÖ dafür zuständig).“
Bitterer Nachsatz: Der ÖBB-Mitarbeiter könne jetzt nicht mehr machen, außerdem seien bereits sämtliche Schlaf- und Liegeabteile komplett ausgebucht.
Die Situation wurde schließlich noch um eine skurrile Pointe reicher: Der Bedienstete schlug den Fahrgästen vor, einen "Tagzug am nächsten Morgen zu nehmen". "Der sei zwar auch schon komplett ausgebucht und er könne uns keinen Sitzplatz garantieren, aber wir sollten es einfach versuchen", so Mitmannsgruber.
Acht Stunden im überfüllten Zug
Die meisten Fahrgäste verließen nach und nach den Zug in Salzburg und suchten sich ein Hotel. Somit ersparten sie sich eine mehrstündige Reise in einem überfüllten Abteil. Mitmannsgruber und seine Partnerin blieben jedoch "stark" und verbrachten acht Stunden in einem "wirklich sehr gemütlichen Sitzwagen".
Wie ging die Reise weiter? "Jetzt sind wir kurz vor Rom und meine Freundin und ich haben Angst, dass unser Hotelzimmer vertauscht wurde und wir in einem Schweinestall oder (noch schlimmer) in einem ÖBB-Sitzwagen übernachten müssen". Der spöttische Scherzbold nimmt die pointenreiche Bahnfahrt mit Humor: "Es bleibt spannend!"
Wienerin muss acht Stunden im Zug stehen
Auch eine Frau aus der Bundeshauptstadt erlebte kürzlich eine ähnlich schlimme Zugfahrt nach Bella Italia: "Heute"-Leserin Sophie (Name von der Redaktion geändert; Anm.) freute sich tierisch auf ein verlängertes Wochenende im Zuge des Nationalfeiertags am 26. Oktober. Dieses nutzte die Wienerin für eine Reise nach Triest (Italien).
Am Mittwoch buchte sie bei den ÖBB ein Ticket samt Sitzplatzreservierung für 74,90 Euro. Im Zug dann das böse Erwachen: Für die mehrstündige Fahrt wurde ein Wagon eingezogen – kein Sessel also für Sophie. Statt auf einem reserviertem Sitzplatz musste die 42-Jährige ganze acht Stunden am Gang ausharren.