Gequälte Hühner in der Ukraine

"Horror-Haltung" – Eier landen bei uns am Teller

Eier-Importe aus der Ukraine in die EU sind um ein Drittel gestiegen. Große Mengen kommen auch nach Österreich.

Kerstin Neulinger
"Horror-Haltung" – Eier landen bei uns am Teller
In vielen verarbeiteten Produkten stecken Auslandseier.
Getty Images/iStockphoto

Theoretisch könnte Österreich den Eierbedarf zu 90 Prozent aus heimischer Produktion decken. Doch trotzdem werden 1,4 Millionen Eier täglich importiert. Die Tierhaltungs-Standards werden dabei oft nicht annähernd erfüllt.

Eier aus der Ukraine

Heuer wurden im Vergleich zum Vorjahr um über ein Drittel mehr Eier aus der Ukraine eingeführt. Das Problem: Hühner werden dort auch unter qualvollen Umständen gehalten.

"Dinge wie die Käfighaltung sind in Österreich schon lange verboten, bei uns lebt weit über jede dritte Legehenne sogar im Freiland. Im weltweiten Vergleich sind wir hier absolut die Insel der Seligen. Aber solange wir jeden Tag tonnenweise Eier aus Ländern wie der Ukraine importieren, in denen Hühner noch in Käfigen gehalten werden dürfen, ist das eigentlich eine Augenauswischerei", sagt Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben.

Österreichische Eier

In den Lebensmittelgeschäften kaufen wir seit Jahren nur österreichische Frischeier. Diese müssen auch entsprechend gekennzeichnet werden. Importierte Ware erhalten wir hier nicht. Das lässt den Anschein erwecken, dass wir nur inländische Eier essen. Doch die Realität sieht anders aus.

Käfigeier bleiben anonym

Doppelt versteckt kommen die ukrainischen Eier auf unseren Teller. Österreich bezieht zwar den Großteil der Importeier aus Deutschland, doch dort stammen sie meist aus der Ukraine. In unserem Nachbarland werden sie weiterverarbeitet und landen somit in den Fertigprodukten.

Produkte mit Auslandseiern

Importierte-Käfigeier können sich überall dort befinden, wo Lebensmittel anonym bleiben dürfen. Das ist zum Beispiel in verarbeiteten Produkten wie Nudeln, Kuchen oder Mayonnaise der Fall.

"Verhindert werden könnte dies, wenn es eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte geben würde. Damit könnten Käfigeier nicht mehr auf unseren Tellern landen, ohne dass wir es bemerken", so Royer.

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    Linz AG / fotokerschi.at

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Eier-Importe aus der Ukraine in die EU sind stark gestiegen, wobei viele dieser Eier in verarbeiteten Lebensmitteln in Österreich landen, obwohl die Haltungsbedingungen der Hühner dort oft nicht den österreichischen Standards entsprechen
    • Trotz der Kennzeichnungspflicht für Frischeier bleibt die Herkunft von Eiern in verarbeiteten Produkten wie Nudeln oder Mayonnaise oft anonym, was zu einer Täuschung der Konsumenten führt
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