Selten, aber gefährlich
Horror-Bienenstich – Stachel blieb tagelang im Augapfel
Nach einem Bienenstich ins Auge konnten die Ärzte zunächst nicht den ganzen Stachel entfernen. Der Zustand des Mannes verschlechterte sich.
Von allen Stellen, an denen man von einer Biene gestochen werden kann, ist der Augapfel wohl eine der unglücklichsten. Genau das passierte einem Mann in Philadelphia (USA). Vorbildlich begab er sich gleich danach in die Notaufnahme eines Spitals, wo die Ärzte versuchten, den Stachel aus seinem rechten Auge zu entfernen. Doch schon bald stellte sich heraus, dass sie nicht alles erwischt hatten.
Zwei Tage später hatten sich die Sehkraft und die Schmerzen des Mannes dramatisch verschlimmert. Zu allem Überfluss war sein Auge aufgebläht und hatte sich entzündet und blutig verfärbt. Diesmal suchte er Hilfe im Wills Eye Hospital in Philadelphia. Bei einer Untersuchung unter einem Spezialmikroskop mit hellem Licht entdeckten die dortigen Augenärzte das Problem: Genau an der Grenze zwischen der Hornhaut und dem Weißen des Auges steckte noch ein winziges speerartiges Fragment des Bienenstachels.
Die Iris ist der farbige Teil des Auges, der die Pupille umgibt und Muskeln enthält, die die Größe der Pupille regulieren, um den Lichteinfall in das Auge zu steuern. Die Bindehaut ist eine dünne, transparente Membran, die den weißen Teil des Auges (Sklera) und die Innenseiten der Augenlider bedeckt und dazu beiträgt, das Auge feucht zu halten und es vor Staub und Mikroorganismen zu schützen.
Sehkraft deutlich verschlechtert
Die Tests ergaben, dass er auf dem rechten Auge nur noch die Finger zählen konnte und dass der sein Augeninnendruck mit 16 mmHg deutlich erhöht war. Laut der American Academy of Ophthalmology (AAO) liegt der Normalbereich zwischen 10 und 20. Es stellte sich heraus, dass der Patient unter einer Konjunktivalen Injektion litt – einer Entzündung und Erweiterung der Blutgefäße, die die dünne, klare Membran versorgen. Außerdem hatte er eine geschwollene Hornhaut, ein sogenanntes inferiores Hornhautödem, und eine Blutung im Auge. Mit einer augenspezifischen Mikrozange konnte der Stachelrest schließlich entfernt werden. Der Mann wurde mit einer antibakteriellen Creme und Augentropfen nach Hause geschickt, um die Schwellung zu lindern. Bei einem Nachuntersuchungstermin nach fünf Monaten hatte sich die Sehschärfe seines rechten Auges auf 20/25 verbessert.
Es ist jedoch unklar, warum der Mann gestochen wurde. Zwar arbeitete er auf einem Grundstück mit einem Bienenstock, aber er hatte nicht selbst mit den Insekten zu tun. Laut seiner Aussage ging er gerade vorbei, als mehrere Bienen in seine Richtung flogen und ihn eine ins Auge stach. Es ist unklar, was sie provoziert hat.
Ab zum Arzt
"Bienenstiche im Auge erfordern eine Überweisung an einen Augenarzt, da die Verletzung zu einer schweren Entzündung führen kann und ein Stachel im Auge zurückbleiben kann", so die Forscher im New England Journal of Medicine.
Das passiert bei einem Bienenstich
Wenn eine Biene sticht, injiziert sie mit ihrem Stachel ein Gift in die Haut. Das Gift enthält Proteine, die Hautzellen und das Immunsystem angreifen und zu Schmerzen und Schwellungen an der Stichstelle führen. Ein Bienenstich im Auge ist aufgrund der Empfindlichkeit und der kritischen Funktion des Auges ein medizinisches Problem, da es schnell zu erheblichen Schwellungen kommen kann, die möglicherweise das Sehvermögen beeinträchtigen. Die Hornhaut kann durch den Stich oder durch Versuche, das Auge zu reiben, zerkratzt werden, und es besteht die Gefahr einer Infektion, wenn das Auge oder das umliegende Gewebe beschädigt wird. Das kann verheerende Auswirkungen auf die Augengesundheit und die Sehfunktion haben. Zudem sind Bienenstachel mit Widerhaken versehen, weshalb ein Bienenstich so schmerzhaft ist und sie sich nicht so leicht entfernen lassen.