Hausverwaltung untätig

Hornissen "besetzen" Plattenbau in Leipzig

Seit August nisten mehrere Hornissenschwärme in einem Leipziger Plattenbau. Die Bewohner haben Angst, doch die Hausverwaltung spielt auf Zeit.

Nick Wolfinger
Hornissen "besetzen" Plattenbau in Leipzig
Hornissen-"Terror" in einem Leipziger Plattenbau (Symbolbild)
iStock

Dass Hornissen in Deutschland zu den besonders streng geschützten Arten zählen, bekommen die Bewohner eines Plattenbaus in Leipzig (Sachsen) nun schmerzhaft zu spüren. Seit drei Wochen trauen sich die Mieter kaum noch ins Treppenhaus, weil dort Hornissenschwärme ihre Nester gebaut haben, wie die "Bild"-Zeitung nun berichtete.

Verhaltensregeln für Hausbewohner

Doch statt die Kobel im Stiegenhaus zu entfernen, schickte die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) kürzlich "Verhaltensregeln" an die Mieter aus: So solle man stets "langsam am Nest vorbeigehen", nicht "trampeln" und "die Ein- und Ausflugschneise freihalten". Wenn das Licht eingeschaltet wird, solle man zunächst eine Minute warten – "da die Hornissen sich erst an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnen müssen".

Auch starke Parfürmierung solle man vermeiden. Die Hausbewohner fühlen sich gefrotzelt, denn trotz Schutz wäre eine Entfernung der Kobel durchaus möglich - man müsste dafür jedoch ein paar hundert Euro für die Beauftragung eines Fachmanns locker machen und um eine Ausnahmegenehmigung bei den Behörden ansuchen. Doch dazu ist die Hausverwaltung offenbar nicht bereit.

Stattdessen setzt man darauf, dass sich das Problem im Herbst von selbst erledigt und die Bewohner bis dahin die Nerven nicht verlieren. Selbstjustiz wird jedenfalls nicht empfohlen: Abgesehen von der Gefahr durch Hornissenstiche drohen auch Verwaltungsstrafen bis zu 50.000 Euro, wer ein Nest der geschützten Insektenart zerstört.

"Tier verlassen im Herbst das Nest"

Auf Anfrage der "Bild" erklärte die Wohnbaugenossenschaft, "Die jüngeren Tiere verlassen im Herbst das Nest, um sich zu paaren und kehren danach auch nicht zurück (...) Ab Mitte Oktober leert sich das Hornissennest komplett". Bis dahin empfiehlt man den Bewohnern: "Fenster geschlossen halten" und "nicht barfuß durch das Treppenhaus laufen".

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • In einem Plattenbau in Leipzig haben Hornissen ihre Nester im Treppenhaus gebaut, was die Bewohner stark einschränkt
    • Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) hat anstatt die Nester zu entfernen, Verhaltensregeln an die Mieter ausgegeben und hofft, dass sich das Problem im Herbst von selbst löst, was bei den Bewohnern auf Unverständnis stößt
    NW
    Akt.