Ärger bei Red Bull
Horner-Krisentreffen mit Verstappen-Vertrauten
Auch nach dem Sieg in Bahrain brodelt es bei Red Bull. Zwischen Christian Horner und dem Verstappen-Manager gab es einen Krisen-Gipfel.
Die Affäre von vermeintlichen Sex-Chats von Teamchef Horner schwebt weiterhin über dem dominierenden Team der Formel 1. Eine enge Mitarbeiterin hatte Horner grenzüberschreitendes Verhalten vorgeworfen, eine von der Red-Bull-Zentrale in Fuschl angestoßene Untersuchung endete allerdings mit einem Freispruch für den 50-jährigen Briten. Wohl auch, weil Horner die Unterstützung des thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya auf seiner Seite hat, der Brite bestritt die Vorwürfe stets. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Horner und der 73-jährige Milliardär bejubelten den Rennsieg in Sakhir gemeinsam. Einige Meter entfernt standen Red-Bull-Konsulent Helmut Marko, Superhirn Adrian Newey, das Mastermind hinter dem Boliden, und das Verstappen-Lager – allen voran Vater Jos.
Scharfe Kritik von Papa Verstappen
Der hatte als erster aus dem Red-Bull-Umfeld scharf gegen den 50-jährigen Teamchef geschossen, in der "Daily Mail" gesagt. "So kann es nicht weitergehen. Es wird explodieren. Er spielt das Opfer, dabei ist der derjenige, der die Probleme verursacht", hatte der Verstappen-Papa erklärt.
Horner und das Verstappen-Lager sollen schon länger nicht mehr das beste Verhältnis haben. Die nun aufgekommenen Vorwürfe und dass Horner nicht daran denkt, zurückzutreten, brachten scheinbar das Fass zum Überlaufen.
Die neuen Formel-1-Boliden der Saison 2024
Schon im letzten Jahr positionierte sich Verstappen klar aufseiten Markos, im Machtkampf mit Horner. Gerüchten zufolge hatte der Brite versucht, den Red-Bull-Berater loszuwerden. Dazu passt jedenfalls, dass Papa Verstappen am Montag in Dubai seinen 52. Geburtstag feierte – mit einem Dinner in einem Luxus-Hotel, Marko dabei unter den geladenen Gästen war, Horner allerdings nicht, wie die "Bild" berichtet.
Krisen-Gipfel
Der Brite scheint trotzdem interessiert daran zu sein, die Wogen vor dem Rennwochenende von Saudi-Arabien mit dem Großen Preis am Samstag (18 Uhr) zu glätten. Einem Bericht der britischen Nachrichtenagentur "PA" zufolge soll es am Montag zu einem Krisen-Gipfel zwischen dem schwer unter Beschuss stehenden Horner und Verstappen-Manager Raymond Vermeulen gekommen sein, ohne die Anwesenheit der Verstappens.
Ob sich die Wogen dadurch geglättet haben? Kaum vorstellbar. Trotzdem könnte rund um den zweiten Grand Prix des Jahres zumindest ein wenig Ruhe einkehren, denn Papa Verstappen wird in Dschidda nicht dabei sein, stattdessen eine Rallye-Veranstaltung besuchen. Derweil kamen Gerüchte auf, dass Verstappen Red Bull verlassen und bei Mercedes anheuern könnte, wenn Horner weiterhin darauf bestehe, im Amt zu bleiben.