Horner bricht sein Schweigen nach schweren Vorwürfen

Eine enge Mitarbeiterin hat gegen den 50-jährigen Bullen-Teamchef schwere Vorwürfe erhoben, von "grenzüberschreitendem Verhalten" war die Rede. Die Red-Bull-Zentrale in Fuschl leitete deshalb eine Untersuchung gegen den längstdienenden Teamchef der Formel 1 ein und betonte, die Anschuldigungen sehr ernst zu nehmen. 

Ein externer Spezialist wurde mit der Aufarbeitung des Falles beauftragt, befragte Horner deshalb am vergangenen Freitag über acht Stunden lang in London. Der Brite bestritt sämtliche Vorwürfe stets und wolle seinen Namen reinwaschen, blieb auch in seiner Funktion als Teamchef. Und war in genau dieser Teil der offiziellen Vorstellung des RB20, des neuen Red-Bull-Boliden, am Donnerstag in der Teamfabrik in Milton Keynes.

Auffallend dabei war, dass Horner, der den Rennstall seit dem Formel-1-Einstieg der Bullen mit der Saison 2005 anführt, mehrmals den Zusammenhalt im Team betonte und erwähnte, dass der Rennstall auch durch schwierige Zeiten gemeinsam gegangen sei, dies aber aufs Sportliche bezog. Das Präsentationsvideo, das am Donnerstagabend via YouTube-Livestream verbreitet wurde, ist eigentlich bereits im Laufe des Donnerstags aufgezeichnet worden. 

Horner meldet sich zu Wort

Im Rahmen der Präsentation nahm Horner in seiner Rolle als Red-Bull-Teamchef auch erstmals öffentlich zu den schweren Vorwürfen Stellung. "Es wurden einige Anschuldigungen erhoben, die ich voll und ganz zurückweise", stellte der 50-Jährige klar und ergänzte: "Ich halte mich an die Untersuchung, die ihren Lauf nehmen wird." Allerdings erklärte Horner auch, dass es dafür "keinen exakten Zeitplan" gebe. "Darüber hinaus kann ich mich nicht äußern, da es sich um ein privates Verfahren des Unternehmens handelt. Aber ich hoffe, dass es bald abgeschlossen sein wird", erklärte der Red-Bull-Teamchef. Zuletzt machten Meldungen die Runde, dass der Anwalt, der mit der Aufarbeitung des Falles beauftragt wurde, aktuell auf Urlaub weile. Eine endgültige Entscheidung sei selbst bis zu den Testfahrten in der kommenden Woche in Bahrain nicht fix, wurde berichtet. 

Horner ist derweil davon überzeugt, den Rückhalt des Teams zu haben. "Die Unterstützung im Team war überwältigend. Die Fahrer waren unglaublich gut und auch die Partner", betonte der Brite, der meinte, auch vollen Rückhalt in seiner Familie zu haben. Horner ist mit Ex-Spice-Girl Geri Halliwell verheiratet. 

"Es war natürlich eine Ablenkung, aber das Team steht zusammen und jeder fokussiert sich auf die vor uns liegende Saison. Es war ,Business as usual´ und die Unterstützung war fantastisch", meinte Horner weiter. Und erklärte zu Berichten über einen Machtkampf mit der Zentrale des Dosen-Konzerns in Fuschl und Berater Helmut Marko: "Wir sind geeint."