Schüler immer radikaler
Homophobie in Schule – Kids von Regenbogen "beleidigt"
Radikalisierung ist in vielen Wiener Schulen ein zunehmendes Thema. Das beginnt in Wien auch schon bei den jüngsten Schülern, erzählen Lehrer.
Bombendrohungen, selbsternannte Sittenwächter oder antisemitische Vorfälle – an Wiener Schulen keine Seltenheit mehr, wie "Heute" mehrfach berichtete. Die Lehrerschaft fühlt sich von der Politik noch immer nicht ausreichend unterstützt, kritisiert Thomas Krebs, Fraktionsführer der fcg - wiener lehrerInnen. Schon bei den Jüngsten beginne die Radikalisierung.
Kinder gegen Regenbogen
Das berichten Lehrpersonen aus Volksschulen. Demnach würden die Kinder auf Social Media oft grausame Handlungen wie Hinrichtungen sehen und diese in der Schule nachstellen. Kinder in der ersten Klasse geben bereits rassistische, antisemitische oder homophobe Parolen in den Pausen oder gar im Unterricht wieder.
Auch wird immer öfter der Unterricht gestört. Eine Lehrerin musste eine harmlose Gesichte, in welcher ein Regenbogen vorkam, sogar abbrechen. Schüler fühlten sich vom Symbol des Regenbogens beleidigt, protestierten lautstark. Auch Musik- oder Turnstunden werden boykottiert, weil sie in den Augen vieler Kinder einen "Sittenverstoß" darstellen. Auch Mitschüler werden dann immer wieder genötigt, sich diesen Protesten anzuschließen. "Durch solches Fehlverhalten können wir unsere Aufgaben als LehrerInnen nicht mehr erfüllen. Inhalte dürfen niemals nach anderen Regeln als nach unseren rechtsstaatlichen gestaltet werden“, so Krebs.
Krebs fordert mehr speziell geschultes Personal
Die betroffenen Schüler seien oft schon mehrmals durch Gefährdung anderer Personen und durch wiederholtes Fehlverhalten aufgefallen. Sie sind auch nicht selten bereits amtsbekannt. Doch weder würden die Lehrpersonen darüber informiert noch würden sie brauchbare Anweisungen bekommen, um die Schülerinnen in die Schranken zu weisen, kritisiert der Lehrervertreter.
Lehrervertreter Krebs fordert daher, dass die Betreuung dieser Kinder nicht mehr nur alleine Sache der Schule sein kann. Es braucht Unterstützung durch außerschulische Einrichtungen mit speziell geschultem Personal. Er fordert auch für die Eskalationsfälle eine sofortige Unterstützung von sicherheitstechnisch geschulten Supportkräften und natürlich eine Unterstützung von der Politik, insbesondere von Bürgermeister Michael Ludwig und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr.