Babler-Aussagen "hanebüchen"
"Holzweg": Mahrer rechnet mit SPÖ-Steuerideen ab
ÖVP-Grande Harald Mahrer will mehr Vollzeitarbeit und mehr Netto-Gehalt für Arbeitnehmer. "Der Staat sollte für weniger Steuern sorgen", fordert er.
Im "Heute"-Talk geht Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer hart mit der 32-Stunden-Woche der SPÖ ("Märchenstunden-Modell") und dem Vorstoß nach neuen Steuern ("Holzweg") ins Gericht. Mahrer (in voller Länge unten) sprach u.a. über:
Öffentliche Debatte zur Arbeit
"Das Thema, dass sich Leistung auch lohnen muss, hat vielleicht zu wenig Beachtung gefunden. Wenn man Vollzeit arbeitet, ist man im Verhältnis zur Teilzeit steuerlich benachteiligt."
Babyboomer vor der Pension
"In den nächsten Jahren geht ein Loch von rund 250.000 Menschen auf, die uns am Arbeitsmarkt fehlen. Man muss sich überlegen: Wie bringt man Leute in Teilzeit dazu, wieder mehr zu arbeiten?"
Video: Das komplette Interview mit Harald Mahrer
Seine Ideen zur Bewältigung des Problems
"Ich bin sehr für Anreize – im Idealfall, dass Überstunden steuerfrei sind – oder, dass Menschen, die bereits in Regelpension sind, steuer- und abgabenfrei dazuverdienen können."
Zu wenig Vollzeit-Arbeitende
"Ich denke, dass sehr viele in Teilzeit mehr machen würden, wenn es sich auszahlt und das Kinderbetreuungsangebot besser wäre. Die Steuerbelastung ist zu hoch."
Vollzeitbonus im Kanzler-Plan
"Ein sehr gescheiter Ansatz."
32-Stunden-Woche
"Die Forderung ist realitätsfremd. Es fehlen schon jetzt Leute – etwa in der Gesundheitsversorgung. Herr Babler muss erklären, wie er sich das vorstellt. Es ist ein Märchenstunden-Modell, das nichts mit der Realität zu tun hat."
Schwierige Arbeitsbedingungen in diversen Branchen
"In welchem Job ist es schon immer einfach? Vielleicht hat man sich in den westlichen Demokratien zu sehr daran gewöhnt hat, dass alles immer pipifein sein muss."
Erbschafts- und Millionärssteuer-Idee der SPÖ
"In einem absoluten Höchststeuerland ist das der Holzweg."
Argumentation "leistungslose Einkommen"
"Das so bezeichnen, ist hanebüchen. Bei Erbschaftssteuern hat ja jemand eine Leistung erbracht – Eltern und Großeltern. Die haben gespart, bewusst auf Konsum verzichtet und sich vielleicht etwas vom Mund abgespart, was sie gerne weitergeben würden, damit es den Kindern oder Enkelkindern besser geht."
Grund seiner Ablehnung
"Bei der Lohnsteuer, der Einkommenssteuer, der Kapitalertragssteuer und bei Sozialabgaben hat der Staat schon kräftig mit beiden Händen zugegriffen. Das ist also bereits versteuertes Geld."
Wunsch an die Politik
"Der Staat sollte für weniger Steuern sorgen. Das große Motto der nächsten Regierung sollte Ent- statt Belastung sein."