Wien
Holzlatte in den Mund gerammt: "Wollte nicht töten"
Ein Verdächtiger soll eine Frau mit einer Holzlatte verprügelt, ihr diese in den Mund gerammt haben. Vor Gericht erzählte er rührselige Geschichten.
Neun Jahre nach der Tat stand der gebürtige Chinese (49) am Montag vor Gericht, wir berichteten bereits. Der Mann soll am 28. September 2012 eine ebenfalls aus China stammende Frau in Wien-Alsergrund überfallen haben. Das Opfer war gerade mit Geschäftseinnahmen ihres Bruders unterwegs zur Bank. Der Angeklagte hatte für diesen gearbeitet, wusste, dass die Tageslosung beträchtlich ausfallen konnte. Am Tag der Tat soll der Mann der Frau in der Althanstraße aufgelauert haben. Dort prügelte er angeblich mit einer Holzlatte auf sie ein, bis diese zerbrach. Danach rammte er ihr einen Teil des Holzstücks in den Mund. Die Tat passierte ausgerechnet am 26. Geburtstag des Opfers. Der Mann soll außerdem noch auf die Frau eingestochen haben, sie schwebte in Lebensgefahr. Er verschwand mit 15.200 Euro Bargeld.
"Wollte rauben, nicht töten"
Die Frau erkannte den Mann, da sie ihm die Maske herunterziehen konnte. Sie leidet nach wie vor unter den Folgen des Verbrechens. "Ich wollte rauben, nicht töten", rechtfertigte sich der Angeklagte Montag vor Gericht. Sein Vater sei in China schwer krank gewesen, deshalb habe er Geld für die Behandlung gebraucht, erzählte er rührselig. Die Stichverletzungen habe sich das Opfer bei einem Sturz auf das Messer zugezogen. Der Staatsanwalt sprach von einer Brutalität, "die fassungslos macht". Der Prozess wurde am Montag auf 30. August vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung.