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Hollywood-Streik: Diese Serien und Filme sind betroffen
Nach den Drehbuchautoren haben nun die Schauspieler ihre Arbeit niedergelegt. Damit drohen enorme Verzögerungen bei der Serien- und Filmproduktion.
Bereits seit Mai verweigern die Drehbuchautoren ihre Arbeit, nun haben sich auch die Menschen vor der Kamera den Streikenden angeschlossen. Sie alle fordern höhere Löhne. Während die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA zusätzlich für strengere Regeln beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz plädieren, geht es der Gewerkschaft der Drehbuchautoren WGA außerdem um bessere Arbeitsbedingungen und intensiveren Schutz bei Krankheit und steigendem Alter.
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Da weder die Film- und Fernsehproduzenten noch der Verband der TV- und Filmstudios den gestellten Ansprüchen Folge leisten wollte und jegliche Bemühungen sich bei Verhandlungen zu einigen gescheitert sind, kommt es nun zu einem Doppelstreik. Viele bekannte Gesichter Hollywoods solidarisieren sich mit den Darstellern, darunter Meryl Streep (74), Jennifer Lawrence (32), Ben Stiller (57) und Pedro Pascal (48).
Folgen für das Kino- und Fernsehpublikum
Für das Publikum haben die Arbeitsverweigerungen massive Folgen. Wegen des Autorenstreikes können seit längerer Zeit viele Late-Night-Shows nicht mehr ausgestrahlt werden. So gibt es bereits seit zwei Monaten keine neuen Folgen von "Jimmy Kimmel Live!" und "The Tonight Show Starring Jimmy Fallon" zu sehen. Auch der Netflix-Erfolg "Stranger Things" liegt seit Mai brach und Fans von "The Last of Us" sollen laut "Variety" länger auf eine zweite Staffel warten müssen, als zunächst vorgesehen. Nun, da die Schauspieler ebenfalls die Arbeit niederlegen, gehen einige US-Medien davon aus, dass kaum noch Filme oder Serien produziert werden können.
Zu Beginn wird es vor allem neue Staffel treffen, die für den Herbst geplant sind und aktuell gedreht werden. Darunter dürften laut "New York Times" beispielsweise die neuen "Grey's Anatomy"-Folgen fallen. Auf Twitter wird bereits spekuliert, dass der Dreh zur zweiten Staffel des "Game of Thrones"-Spin-off "House of the Dragon" unterbrochen werden muss, da einige Cast-Mitglieder Teil der Gewerkschaft sind.
Aber auch Blockbuster, denen traditionell eine lange Produktions- und Marketingphase vorausgeht, könnten von den Umständen betroffen sein. Wenn der Streik bis in den Herbst andauert, würde sich das unter Umständen auf "Deadpool 3" auswirken. Auch bei der Fortsetzung der "Avatar"-Reihe müssen Fans potenziell mit Verzögerungen rechnen.
"Wir sind die Opfer hier"
Der Streik wurde vom Chefverhandler SAG-AFTRA, Duncan Crabtree-Ireland, und der Gewerkschaftsvorsitzenden Fran "The Nanny" Drescher angekündigt. In weiser Voraussicht auf die potenzielle Wut der zahlreichen Film- und Serienfans betonte Drescher: "Wir sind die Opfer hier. Was uns passiert, passiert in jedem Job."
Die Kreativen Hollywoods sehen sich mit einem enormen Arbeitspensum konfrontiert. Immer mehr Filme und Serien sollen in immer kürzerer Zeit hergestellt werden und das trotz sinkender Budgets. Außerdem werden oft weniger Folgen pro Staffel gedreht. Bei Streamingdiensten tut sich ein zusätzliches Problem auf. Die Kreativen bekommen, im Gegensatz zum Fernsehen, bei Wiederholungen nur geringere und von der Menge der Zuschauer unabhängige Tantiemen ausbezahlt.