Bis zum 28. Juni

Hohe Abgaben – so lange arbeitest du nur für den Staat

Eine neue Studie zeigt nun das ganze Ausmaß der sozialen Abgaben in Österreich. Fast die Hälfte des Jahres wird für den Staat gewirtschaftet.

Lukas Leitner
Hohe Abgaben – so lange arbeitest du nur für den Staat
60 Prozent der Haushalte in Österreich sind Nettoempfänger.
Stanislav Kogiku / picturedesk.com

In kaum einem anderen Land in der EU sind die Pro-Kopf-Sozialabgaben so hoch wie in Österreich – lediglich Luxemburg, Dänemark und die Niederlanden liegen im Ranking noch vor uns.

Die hohen Sozialausgaben bedeuteten parallel aber auch, dass es eine dementsprechend hohe Abgabenquote der Bürger geben muss. Wie hoch diese tatsächlich ist und wer am meisten dazu beiträgt, zeigt nun eine neue Studie von "ecoaustria" für die Wirtschaftskammer Salzburg.

236,9 Milliarden Euro Ausgaben

Die Wucht der hohen Abgaben wird dabei ersichtlich. Denn um die jährlichen Ausgaben in der Höhe von 236,9 Milliarden Euro (2022) zu finanzieren, müssen die Nettozahler-Haushalte im Land bis zum 28. Juni, "der Tag der staatlichen Umverteilung", ausschließlich für den Staat arbeiten. Erst danach wirtschaften sie (nur) für die eigene Tasche.

Umgerechnet bedeutet das, dass 49 Prozent des Bruttoeinkommens für die staatliche Umverteilung abgeliefert werden. Der Wohlfahrtsstaat wird dabei aber nicht von einer großen Solidargemeinschaft getragen, sondern "mittlerweile von einer Minderheit", wie der Bericht schreibt.

"Denn von den insgesamt 4,1 Millionen Haushalten sind nur 1,7 Millionen Haushalte Nettozahler (42,3 Prozent). Im Umkehrschluss sind knapp 60 Prozent der Haushalte Nettoempfänger von Sozialtransfers, Sachleistungen oder sonstigen Einkommen etwa aus der Sozialversicherung", rechnete Monika Köppl-Turyna Direktorin von "ecoaustria" vor.

Wenige Nettozahler

Weiters zeigt die Studie, dass Unternehmer im Verhältnis zur Gesamtpopulation einen "deutlich höheren Anteil zur Aufrechterhaltung der staatlichen Aufgaben leisten". Im direkten Vergleich der Gruppen – unselbstständig Beschäftigte, Selbstständige und Anteilseigner von Kapitalgesellschaften – fällt dabei auf, dass in den letzteren zwei überproportional viele Nettozahler vertreten sind.

Die Deutlichkeit der Kluft ist dabei zu erkennen. Denn während die einkommensstärksten 30 Prozent der Haushalte "von unselbständig Beschäftigten mehr zum System beitragen, als sie aus dem System zurückbekommen, ist es in der Gruppe der Selbständigen bereits jeder zweite Haushalt", so die Direktorin. In der letzten Gruppe, also bei den Anteilseigner von Kapitalgesellschaften, befinden sich zudem praktisch keine Nettoempfängerhaushalte.

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