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Hoffer: "Dann drehen die Fans in Neapel durch"

Heute Redaktion
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"Jimmy" Hoffer 2009 im Napoli-Trikot. Eine Karriere wie Maradona (l.) blieb ihm verwehrt.
"Jimmy" Hoffer 2009 im Napoli-Trikot. Eine Karriere wie Maradona (l.) blieb ihm verwehrt.
Bild: imago sportfotodienst

Salzburg duelliert sich im Europa-League-Achtelfinale mit Neapel, dem Ex-Klub von Erwin "Jimmy" Hoffer. Für "Heute" erinnert sich der 31-Jährige.

Herkules-Aufgabe für Salzburg! Österreichs Serienmeister ist am Donnerstag (21 Uhr) im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League beim SSC Napoli zu Gast. Bei jenem Klub, der vor zehn Jahren Erwin "Jimmy" Hoffer mit einem millionenschweren Vertrag ausstattete. Im "Heute"-Talk erinnert sich der Ex-Rapidler.

"Das war damals ein sehr großer Schritt, mit dem nicht viele gerechnet haben. Genau davon träumt man als junger Kicker", sagt Hoffer. Vor allem die Euphorie der Tifosi blieb ihm in Erinnerung. "Das war eine andere Welt. Die Menschen da unten sind für Fußball geboren. Wenn man mit dem Bus zum Stadion fährt, drehen alle durch."

Elf Mal lief Hoffer für den zweifachen italienischen Meister auf, sieben Partien bestritt er im 60.000 Fans fassenden Stadio San Paolo. Was erwartet Salzburg dort? "Wenn die Hütte voll ist, ist die Stimmung mit nichts zu vergleichen – trotz Laufbahn."

Obwohl es für Hoffer am Fuße des Vesuv nur wenige Wochen nach Wunsch verlief, bereut er das "Dolce Vita" nicht. "Menschlich und sportlich habe ich sehr profitiert. Ich habe für einen absoluten Topklub gespielt, diese Erfahrung kann mir niemand mehr nehmen. Ich würde den Wechsel wieder machen", erklärt der Stürmer.

Napoli ist vor allem mit einem Namen verbunden: Diego Maradona. Der Argentinier prägte den Klub in den 1980er-Jahren, war an beiden Scudetti maßgeblich beteiligt. "In der Stadt gibt es ein eigenes Museum, in Bars hängen Bilder von ihm, auf der Tribüne werden riesige Fahnen mit seinem Gesicht geschwenkt", schwärmt Hoffer.

Aktuell liegt Napoli in der Serie A auf Rang zwei – und ist gegen die "Bullen" Favorit. "Aber es kann in beide Richtungen gehen. Salzburg ist nicht irgendein Team. Sie spielen einen schönen Fußball, das haben sie beim 4:0 gegen Brügge bewiesen", sagt Hoffer, der in Belgien mit Beerschot um den Aufstieg kämpft.

Ganz genau verfolgt "Jimmy" das Geschehen in Hütteldorf. "Vor dem Rückrunden-Start habe ich mir das Rest-Programm fünf Mal angesehen. Ich habe nicht mehr geglaubt, dass Rapid das obere Play-off packt. Jetzt ist wieder alles offen. Ich denke, das Spiel zwischen Sturm und der Austria in der letzten Runde wird entscheiden."

Und wie geht es mit Hoffer weiter? Sein Vertrag bei Beerschot läuft im Sommer aus. Gespräche über eine Verlängerung gab es noch nicht. "Es wurde aber bisher mit keinem Spieler geredet. Jetzt ist mal das Finale um den Aufstieg wichtig. Erst dann kann der Klub planen. Mir gefällt es hier auf jeden Fall."