Szene

"Hoffentlich ist Corona nicht wieder deppert!"

Heute Abend starten die Raimundspiele Gutenstein zwar fast ohne Raimund, dafür aber mit Ersatzprogramm und dem Neo-Intendanten Johannes Krisch (55).

Fabian J. Holzer
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Johannes Krisch ist neuer Intendant der Raimundspiele Gutenstein.
Johannes Krisch ist neuer Intendant der Raimundspiele Gutenstein.
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Seinen Auftakt als Intendant hatte sich Kammerschauspieler Johannes Krisch ("Jack") wohl anders vorgestellt: "Es war zuerst einmal eine Enttäuschung, dass wir heuer keine Eigenproduktion auf die Beine stellen konnten aufgrund der Umstände. Weder zeitmäßig, noch von Dispo-Fenster oder den restriktiven Auflagen her ist das möglich gewesen."

Als die Auflagen dann im Frühling wegen den damals sinkenden Corona-Zahlen geändert wurden, war dann schlicht und einfach zu spät für eine eigene Raimund-Produktion. "In so kurzer Zeit dann doch noch finanzielle Mittel aufzustellen und Kollegen zu engagieren, war nicht mehr drin.“

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    "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand vor der "Elektra"-Premiere bei den Salzburger Festspielen.
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    Franz Neumayr

    Das Jahr 2021 aber einfach ausfallen zu lassen, so wie es 2020 schon Krischs Vorgängerin Andrea Eckert gemacht hat, wollte der neue Intendant dann aber auch nicht: "Wir wollten einen kulturellen Farbtupfen setzen, vor allem, damit der Spielort am Leben bleibt."

    Kleines, aber feines Programm

    Daraufhin haben Krisch und sein Team befreundete Kollegen durchtelefoniert und statt einer Raimund-Eigenproduktion das Projekt "Prolog 21/22", eine Serie von Lesungen und Konzerten mit Künstlern wie Ernst Molden,

    Erika Pluhar, Michael Köhlmeier, Tini Kainrath, Hans Theessink  oder Erwin Steinhauer von heute bis zum 8. August auf die Beine gestellt. "Auch wenn wir nur ein kurze Spielzeit haben, ist es am Ende ein kleines, aber sehr feines Programm", ist sich Johannes Krisch sicher.

    Mit seiner heutigen Auftakt Lesung "Ich weiß wer ich bin" mit Texten von und über Ferdinand Raimund, möchte Intendant Krisch auch den sonst üblichen und von Publikum gewohnten Raimund-Spirit hoch halten: "Das Schaffen von Raimund ist durchaus mit dem von Schiller oder auch Goethe vergleichbar. Er ist eine hochkomplexe Persönlichkeit, der zu seiner Zeit auch verkannt wurde. Nicht künstlerisch, aber menschlich. Und daran ist er letztendlich auch zerbrochen."

    Nach dem heurigen Ersatz-Programm, das sich irgendwie wie ein kleines eigenständiges Kulturfestival anfühlt, soll dann 2022 wieder Ferdinand Raimund am Spielplan stehen. "Nächstes Jahr geht es dann wieder mit einer Neuproduktion weiter“, so Krisch, „hoffentlich ist Corona nicht schon wieder so deppert!"