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Hoeneß über neuen DFB-Coach: "Laptop zu Hause lassen"

Deutschlands Fußball steckt tief in der Krise. Wird Julian Nagelsmann der neue Bundestrainer? Bayer-Ikone Uli Hoeneß äußerte sich zu den Gerüchten. 

Sport Heute
Uli Hoeneß fordert: "Laptop zu Hause lassen".
Uli Hoeneß fordert: "Laptop zu Hause lassen".
Imago Images

Mit dem 1:4 am Samstagabend gegen Japan war die kurze Ära von Hansi Fick als deutscher Teamchef beendet. Der ehemalige Bayern-Coach wurde am Sonntag entlassen, Sportdirektor Rudi Völler übernahm interimistisch, feierte einen respektablen 2:1-Testsieg gegen Frankreich, betonte aber bereits, nicht mehr als Teamchef tätig sein zu wollen.

Gleichzeitig hat der deutsche Fußballverband bereits mit der Suche nach einem neuen Teamchef begonnen. Dabei wurden einige Namen kolportiert: Louis van Gaal, Matthias Sammer und sogar Österreichs Star-Coach Oliver Glasner. Mit dem ehemaligen Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hat sich zuletzt aber ein klarer Favorit herauskristallisiert. Auch, weil Deutschlands Serienmeister Bereitschaft zeigte, den aktuell beurlaubten 36-Jährigen aus seinem noch bis 2026 laufenden Vertrag gratis zu entlassen. Der DFB würde sich damit eine Ablösesumme ersparen. Und die Münchner müssten nicht mehr das Gehalt des Deutschen in der Höhe von kolportiert 5,5 Millionen Euro überweisen. 

"Laptop zu Hause lassen" 

Am Freitag meldete sich schließlich Bayerns Ehrenpräsident und Deutschlands Fußball-Ikone Uli Hoeneß zu Wort. Und fand auf Nagelsmann angesprochen durchaus kritische Worte. "Ich würde ihm das grundsätzlich schon zutrauen. Aber eines ist doch auch klar: Der DFB könnte jetzt den Kaiser von China holen, und der würde es auch schwer haben", meinte der 71-Jährige gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". 

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    Diese Fußball-Stars wechselten im Sommer 2023 nach Saudi-Arabien.
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    PIERRE-PHILIPPE MARCOU / AFP / picturedesk.com

    Neun Monate vor der Europameisterschaft im eigenen Land könnte die Krisenstimmung beim DFB nicht größer sein. Deshalb untermauerte der Bayern-Macher auch: "Der DFB hat überhaupt keine Zeit mehr, irgendetwas aufzubauen. Die EM ist im kommenden Sommer. Deshalb sollte der neue Trainer den Laptop zu Hause lassen und erst mal über die Emotionen kommen", forderte Hoeneß. Ein launiger Spruch, den der 71-Jährige aber nicht als Kritik am im März entlassenen Ex-Bayern-Trainer sah. "Was ich damit nur sagen will: Es ist jetzt nicht die Zeit für Experimente", so Hoeneß. 

    "Pep würde ich nehmen"

    "Der deutsche Fußball braucht jetzt jemanden, der mit allem hier vertraut ist. Und in meinen Augen auch jemanden, der klar sagt: Das ist mein System, das sind meine 14, 15 Spieler, und das ziehen wir so durch. Und wenn es eine Niederlage gibt: egal, weitermachen. Der neue Trainer muss jetzt gnadenlos seinen Weg gehen. Und nicht an die Zeit nach der EM denken", forderte der Bayern-Ehrenpräsident. 

    Hoeneß selbst hat bei der Trainersuche eine klare Präferenz, die aber ohnehin nicht umsetzbar ist: "Pep Guardiola würde ich nehmen. Aber der steht natürlich nicht zur Debatte."

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