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"In fünf Minuten war meine Existenz vernichtet"
Das Wasser kam schnell und mit unaufhaltbarer Kraft: Binnen kürzester Zeit brachte die Sturzflut in Hallein einen Restaurant-Besitzer um alles.
Im Bistro Stern in der Halleiner Altstadt ein Bild der Zerstörung: Kühlschränke liegen kreuz und quer durch das Lokal, überall Schlamm und Dreck, der Fernseher zerstört, die Pizza-Maschine kaputt. "Innerhalb von fünf Minuten stand alles unter Wasser", berichtet Inhaber Salih Karaarslan (52), dem der Schock noch in den Knochen sitzt.
Als sich der Sturzbach am Samstagabend einen Weg durch Hallein bahnte und alles mit sich riss, was nicht niet- und nagelfest war, konnte der türkischstämmige Gastronom nur noch sich und seine Familie in Sicherheit bringen. Das Restaurant mit Sandsäcken zu befestigen, daran war nicht mehr zu denken.
Bis zu 80.000 Euro Schaden
"Mein Geschäft steht immer noch teilweise unter Wasser, die Feuerwehr kann nicht abpumpen und es gibt keinen Strom", so der 52-Jährige am Tag danach zu "Heute". "Alles ist komplett kaputt, ich schätze den Schaden auf mindestens 50.000 bis 80.000 Euro." Für ihn und seine Ehefrau Ayse – sie führen das Lokal gemeinsam – heißt es jetzt aufräumen, Schlamm schaufeln, noch einmal neu anfangen.
Wie berichtet trat in Hallein der Kothbach nach anhaltendem Starkregen über die Ufer und entwickelte sich zu einem reißenden Fluss. Das historische Stadtzentrum stand komplett unter Wasser. Bürgermeister Alexander Stangassinger: "Es ist eine Katastrophe." Viele Menschen erreichten am Abend wegen der Flut ihre Wohnungen nicht mehr. Für sie hat die Stadt eine Notunterkunft in der Neuen Mittelschule eingerichtet. Auch in der Stadt Salzburg war am Premierenabend von "Jedermann" bei der Feuerwehr quasi jedermann gefordert. Die Einsatzkräfte errichteten einen mobilen Hochwasserschutz entlang der Salzach.