Hobbyboxer Nehammer schenkt Macron Boxhandschuhe

Im Land des Sonnenkönigs lichteten sich für Karl Nehammer im letzten Moment die Wolken über dem prunkvollen Élysée-Palast. Bei typischem Aprilwetter gab es für den Kanzler den erwartet festen Händedruck plus eine herzliche Umarmung vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

Es war das erste bilaterale Treffen beider Länder seit 6 Jahren und das erste alleinige Aufeinandertreffen der beiden bekennenden Boxfans. "Es ist immer verbindend, wenn man gemeinsame Hobbys hat", kommentierte der Kanzler Macrons kürzlich veröffentlichten Mucki-Fotos aus dem Boxgym schlagfertig – und landete mit seinem Gastgeschenk einen Volltreffer. Macron freute sich sichtlich über die mitgebrachten rot-weiß-roten Boxhandschuhe!

BVT war Thema bei PK

Eigentlich hatte das Zusammentreffen auf den "gemeinsamen den Kampf gegen Regulierungen in der EU" abgezielt. Doch die BVT-Affäre warf seine Schatten bis nach Paris. "Mit dem DNS konnten wir auch dank der Hilfe unserer französischen Freunde den Geheimdienst neu strukturieren", beruhigte Nehammer und betonte die "gute Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen".

Macron dankte "Chère Charles" für die österreichischen Polizisten, die zu den Olympischen Spielen entsandt werden und erzählte stolz, wie seine Soldaten mit Glocks "Made in Austria" aufmagaziniert werden. Österreich setzt übrigens auf die französische Fliegerabwehr Mistral.

Bei aller Verbundenheit blieb man in der Ukraine-Frage uneins: "Wir sind uns im Ziel einig, aber nicht im Weg", hielt Nehammer nichts von Macrons Bodentruppen-Vorstoß. Zwar könne jedes Land selbst entscheiden, inwieweit es sich involviert. Für Friedensverhandlungen bräuchte man aber die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, Südafrika) im Boot.